Einmal melken bitte
Liegt der Weg zum gegnerischen Helden frei, greift ihr den Bösewicht direkt an. Sinken seine Lebenspunkte auf null, ist das Match gewonnen. Dabei entscheidet ihr, wie ihr das Geschehen bestreiten wollt. Euer Held kann von euch in jeder Runde weiterentwickelt werden. Habt ihr mächtige Zauber auf der Hand, solltet ihr in Magie investieren. Möchtet ihr erst einmal eine brachiale Armee aufbauen und stärkere Monster spielen, setzt ihr lieber auf die Steigerung der eigenen Stärke. Von der Spielmechanik ist Duel of Champions ein strategisch gut konzeptioniertes Spiel geworden, welches Kartenfans viel Freude bereiten wird.
Dabei stehen euch sowohl in der Kampagne als auch im Mehrspielermodus zahlreiche heiße Duelle bevor. Die dabei erzählte Geschichte ist jedoch nicht der Rede wert und bedient schon oft gesehene Rollenspiel- und Fantasy-Klischees. Anfängern unter euch steht ein detailliertes Tutorial zur Verfügung, welches euch die einzelnen Kartentypen, Zugmodelle und Platzierungsmöglichkeiten anschaulich darstellt. Natürlich lassen sich eure Decks genretypisch mit mächtigeren Karten aufbohren – und genau hier liegt das große Problem des Spiels.
Denn Might & Magic Duel of Champions Forgotten Wars schreit geradezu an jeder Ecke danach euch das Geld aus der Tasche zu ziehen. Bereits nach dem Tutorial poppt eine gigantische Werbeeinblendung auf, die euch ein „einmaliges Angebot“ verspricht. Jetzt schnell günstig Karten für wenig Geld kaufen! Überlegt es euch! Die Chance kommt nicht wieder! Wenn ihr euch hier bereits an die letzte Phishing-Mail eines Online-Casinos erinnert fühlt, solltet ihr nun ganz stark sein.
Denn das Werben um DLC’s und Mikrotransaktionen geht im spieleigenen Shop weiter: Für euer verdientes Gold könnt ihr einzelne Karten in einer Art Slot Maschine kaufen. Es werden euch fünf Karten Angeboten; gefallen sie euch nicht, dürft ihr den Automaten für 500 Goldstücke nochmals drehen. Manche der Karten sind sogar erst kaufbar, wenn ihr die jeweilige Serie besitzt – welche ihr für einen „Schnäppchenpreis“ von 9,99€ hinzukaufen müsst. Auch einzelne Stapel lassen sich für gesalzene 4,99€ erwerben. Wie zu Beginn erwähnt: Ihr spielt hier keinen Free2Play Titel, sondern ein virtuelles Kartenspiel, für das ihr bereits 9,99€ auf den Tisch gelegt habt. Noch Fragen?
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