Rainbow Six Siege: Gnadenloser Taktik-Shooter im Xbox One Test

Wenn ein Plan lehrbuchmäßig ausgeführt wird

Egal welche strategische Ausrichtung ihr auf beiden Seiten gewählt habt, wenn ein Plan lehrbuchmäßig ausgeführt wird und ihr ohne Verluste das gegnerische Team innerhalb weniger Augenblicke eliminiert, dann ist es einfach ein sehr erhabenes Gefühl, das ihr kaum in einem anderen Spiel in dieser Form finden werdet. Um dieses einschneidende Erlebnis am Schopfe zu packen, steht euch zunächst im Mehrspielerbereich nur der Einsteigermodus zur Auswahl. Hier startet ihr in zufallsgenerierte Spiele und eure persönlichen Statistiken werden nicht aufgezeichnet.

Erst nachdem ihr die magische Hürde von Level 20 überschritten habt, könnt ihr in den Rangmodus einsteigen. Dabei werdet ihr nach eurer Leistung bemessen in Ligen auf und absteigen und gleichrangige Mitspieler zugeteilt bekommen. Zudem dürfen alle Teamkollegen über den Startpunkt beziehungsweise die Verteidigungsposition abstimmen und Einblendungen auf eurem Display werden reduziert. Nach jeder abgeschlossen Runde, egal in welcher Spielvariante, steigt ihr mit euren von der Leitung abhängigen Erfahrungspunkten im Spielerrang auf und erhaltet immer einen Teil als spielinterne Währung gutgeschrieben. Damit lassen sich Waffenskins, Waffenzubehör und neue Spezialisten freischalten.

Auf der technischen Seite, die euch bei dem strategischen Ego-Shooter begleitet, geben sich Licht und Schatten die Türklinke in die Hand. Der Sound ist bombenscharf abgestimmt, wodurch sich kleinste Feindbewegungen exakt orten lassen und auch die Waffengeräusche sowie Explosionen schallen absolut authentisch durch eure Lautsprecher oder bestenfalls Kopfhörer.

Ansonsten erwartet euch grafisch keine Offenbarung, teils verschwommene Texturen lassen das Spiel sogar etwas altbacken wirken. Die Animationen der Figuren sind hingegen sehr gelungen und auch die Spezialeffekte können sich absolut sehen lassen. Alle Effekte wurden sehr authentisch nachempfunden – Blendgranaten nehmen euch wirklich für einige Sekunden die komplette Sicht und naheliegende Explosionen sorgen für zeitweise Taubheit. Der größte Trumpf von Rainbow Six Siege bleibt die realitätsnahe Zerstörung der Umgebungen.

Ein großer Knickpunkt ist allerdings das ''Matchmaking'' und zahlreiche Bugs, die euch im Spielablauf immer wieder den Nerv kosten – der Gedanke eine Beta zu spielen wird euch stets begleiten. Serververbindungen klappen oftmals erst nach mehrmaligen Versuchen und die Zusammenstellung eines Trupps mit Freunden wird teilweise zur Geduldsprobe.

Das anschließende ''Matchmaking'' dauert mitunter eine halbe Ewigkeit, um so frustrierender, wenn ihr anschließen wieder aus dem Spiel fliegt oder euch nicht mehr bewegen könnt und das Spiel neu starten müsst. Dazu bleibt ihr hin und wieder in Hindernissen hängen oder verschwindet mit eurer Figur außerhalb des Spielbereiches. Komplette Spielabbrüche gehören genauso dazu, wie Lags und fragwürdige Kollisionsabfragen durch Verzögerungen bei angeblichen Treffern. Hier muss dringend nachgebessert werden, damit das ansonsten sehr gelungene Spiel nicht schon kurz nach dem Start auf die Nase fällt.

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