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Lange hat er auf sich warten lassen, der Razer Onza Professional Gaming Controller für die Xbox 360. Der in zwei Versionen erhältliche und von Razer als Elite Controller für unsere Konsole angepriesene Onza soll euch eine professionellere Alternative zum Standard Eingabegerät von Microsoft bieten. Ursprünglich für den September letzten Jahres angekündigt, war lange Zeit nicht klar, ob der Controller überhaupt jemals auf den Markt kommen würde. Konnte der Onza Mitte Januar endlich vorbestellt werden, dauerte die Auslieferung aufgrund massiver Lieferprobleme bis Anfang April. Hier hat Razer einige treue Fans ziemlich verprellt. Keine guten Voraussetzungen also um ein neues Produkt an den Gamer zu bringen. Wir haben uns einmal ganz vorurteilsfrei an den Test des neuen Peripheriegeräts für die Xbox 360 gemacht und können nach gut 30 Stunden Spielzeit jetzt ein Fazit ziehen!
Stilvoll
Nachdem auch wir lange Zeit sehnsüchtig auf den Onza gewartet hatten, konnten wir es kaum erwarten, das gute Stück endlich in den Händen zu halten. Aber einfacher gesagt als getan, zuerst einmal müsst ihr euch nämlich mit der aufwendigen Verpackungstechnik von Razer befassen. Ist die schützende Plastikverpackung dann aber geknackt und der Controller aus seinem Kokon entfernt, könnt ihr endlich Hand an Razers Schmuckstück legen. Große Unterschiede zum normalen Xbox 360 Controller fallen auf den ersten Blick nicht auf. Beim näheren Hinschauen ist jedoch zu erkennen, dass der Onza ein etwas breiteres Mittelsegment hat, insgesamt deutlich flacher und ein wenig enger an den Handgriffen geformt ist. Auch ist das Pad deutlich schärfer zugeschnitten und besitzt statt abgerundeter Kanten zum Teil sehr scharfkantige Ecken. Hier hat sich Razers Design Team aus Kalifornien eindeutig ein wenig am Playstation 3 Eingabegerät orientiert und einen im Vergleich zu Microsofts Controll Pad etwas kleineren und um einiges leichteren Controller entwickelt, der viel besser in der Hand liegt. Das hat besonders für Vielspieler und Zocker mit kleineren Händen große Vorteile, problematisch wird es hingegen für Gamer mit großen Händen. Durch den Schnitt und die kompaktere Form des Onza, bleiben diese mit ihren Fingern häufig an den scharfen seitlichen Kanten hängen und sind in einer ungünstigen Position, um mit den Daumen die Analog Sticks zu lenken.
Wie bei vielen Profi Controllern hat Razer die Triggertasten LT und RT bei seinem Onza etwas verlängert und nach oben leicht gekrümmt, sodass eure Zeigefinger einen besseren Halt finden. Gleichzeitig wurde auch der Zugpunkt minimiert, sodass ihr nun weniger Zeit braucht, um die Trigger Buttons bis zum Anschlag zu ziehen.
Im Vergleich zum Eingabegerät von Microsoft macht der Onza zudem äußerlich einen deutlich wertigeren Eindruck. Durch die Haftbeschichtung glänzt er in einem matten Schwarz und auch das auf der rechten Seite angebrachte Razer Logo macht den Controller zu einem Hingucker. Wo das Microsoftsche Pendant aus vielen Kleinteilen zusammengebaut wurde, besteht das Kunststoffgehäuse des Onza lediglich aus zwei Teilen, die sauber miteinander verbunden wurden und im Gegensatz zum Standard Xbox 360 Controller kaum Ritzen freilassen, in denen sich Dreck sammeln kann. Dadurch bekommt das Peripheriegerät aus dem Hause Razer eine deutlich stabilere Form und liegt fest in der Hand. Rutschknöpfe an der Unterseite verhindern zudem, dass der abgelegte Controller bei einer unachtsamen Handbewegung von der Tischkante fällt.
Das Beiwerk
Außer dem Controller selber sind in der Verpackung noch ein „Quick Start Guide“, also eine Schnellstartanleitung, sowie ein Echtheitszertifikat und ein paar Aufkleber im Razer Design enthalten. Das Echtheitszertifikat stellt einen kleinen Gag der Entwickler dar und informiert euch darüber, dass ihr ab jetzt offizieller Teil des Razer Kults seid und es von nun an kein Zurück mehr gibt.
Die englische Schnellstartanleitung erklärt euch ohne viel Tamtam die Funktionen des Onza und legt euch nahe euer neues Schmuckstück bei Razer zu registrieren. Vorteil: Ihr erhaltet ein Jahr Garantie auf den Controller, außerdem ist der technische Support kostenlos. Das wollten wir uns natürlich nicht entgehen lassen und haben uns auf Razers Internetseite razerzone.de an der Registrierung versucht. Aber leichter gesagt als getan: Habt ihr eure Kontaktinformationen eingetragen, benötigt ihr die Seriennummer eures Controllers um diesen registrieren zu können. Eine Seriennummer gibt es für den Onza jedoch nicht, lediglich eine Produktnummer, die ihr auf der Rückseite des Pads findet. Aber Schwamm drüber, daran soll es nicht scheitern, denn die Produktnummer ist eigentlich auch die richtige Nummer, ihr müsst nur wissen, welche Zahlen ihr eingeben müsst: Es sind die Ziffern nach dem Spiegelstrick, die ihr für eine erfolgreiche Anmeldung eures Produkts benötigt. Damit ist der Controller registriert und ihr erhaltet eine Bestätigungsmail von Razer, inklusive einem 5 $ Gutscheincode für den nächsten Einkauf im Razer Online Shop.
Die Vorteile
Was aber hebt den Onza von anderen Controllern ab? Neben seiner abgeänderten Form und seinem ansprechenden Äußeren hat Razers Top Produkt natürlich auch innere Werte, die ihn von der Konkurrenz abheben sollen. Für unseren Test haben wir von Razer die 49,99 Euro teure Tournament Edition des Onza erhalten, sodass wir alle Neuerungen testen konnten. Die Standard Edition schlägt mit immerhin noch 39,99 Euro zu buche, verzichtet aber auf das eine oder andere Feature, doch dazu später mehr.
Äußerlich fallen zum einen die individuell einstellbaren Analogsticks ins Auge, die es euch erlauben, den Widerstand der Sticks euren Wünschen entsprechend einzustellen. Wo ihr in den meisten Spielen die Blickempfindlichkeit eures Controllers virtuell einstellen könnt, habt ihr bei der Tournament Edition des Onza die Möglichkeit dies real, also am Controller zu tun. Das hat den Vorteil, dass ihr euch viel schneller auf unterschiedliche Blickempfindlichkeiten einstellen könnt und ein präziseres Bewegen der Analog Sticks gewährleistet ist.Um deren Widerstand zu variieren, steht euch eine Drehscheibe, die unterhalb des Sticks angebracht ist, zur Verfügung und die, je nach Drehrichtung, den Widerstand entweder höher oder niedriger stellt. Gerade im Vergleich zwischen Rennspielen und Shootern bringt euch das entscheidende Vorteile. Wo ihr in Forza eine niedrige Blickempfindlichkeit braucht, die verhindert, dass euer Wagen allzu ruckartig auf Kurskorrekturen reagiert, ist es in Call of Duty lebensnotwendig mit einem geringen Widerstand zu spielen, sodass ihr euer Blickfeld schnell verlagern könnt. Außerdem gibt euch die Drehscheibe unter den Analog Sticks zusätzlichen Gripp und bietet eine größere Angriffsfläche. Wer die Blickempfindlichkeit seines Onza noch weiter erhöhen möchte, für den hat Razer zudem eine Möglichkeit eingebaut, bis ans Äußerste zu gehen. Dazu müsst ihr euren Controller von der Box trennen, die beiden Remap Tasten des Onza gedrückt halten und ihn dann wieder an eure Konsole anschließen. Wenn ihr dann den A-Button drückt, wird automatisch die höchste mögliche Blickempfindlichkeit eingestellt. Möchtet ihr zu den Werkseinstellungen zurückkehren, drückt ihr statt dem A-Button die Y-Taste, nachdem ihr wie oben beschrieben vorgegangen seid.
Ei, was blinkt denn da?
Neben den Analog Sticks mit anpassbarem Widerstand wurden auch die Actions Buttons (A, X, B, Y) des Onza Professional Gaming Controllers mit zwei Neuerungen versehen: Einer Hintergrundbeleuchtung, sowie der neue Hyperresponse Technik. Was unter dem einen zu verstehen ist, ist klar, die Tasten leuchten eben in der entsprechenden Farbe, sobald der Controller an die Xbox angeschlossen wurde. Wer in vollkommener Dunkelheit spielt, für den mag das hilfreich sein, wer aber schon seit Jahren ohne eine solche Beleuchtung spielt und die Tasten ohne Hinschauen blind findet, den stört das Licht mehr, als das es hilft.
Die Hyperresponse Technik hingegen ist eine echte Verbesserung. Der Druckpunkt der Aktionstasten ist viel geringer als beim normalen Xbox Controller und erinnert an den von Maustasten. Wo bei Microsofts Eingabegerät die Buttons viel tiefer gedrückt werden müssen, bis eine Reaktion erfolgt und zudem auch gerne einmal klemmen, müsst ihr die Hyperresponse Tasten des Onza nur ganz liebevoll streicheln, um die gewünschte Reaktion zu erhalten. Außerdem wird jeder Tastendruck mit einem charakteristischem „Klack“ quittiert, sodass ihr stets eine Bestätigung eurer Eingabe erhaltet. Auch diese Neuerung ist anfangs gewöhnungsbedürftig, bringt aber einen Geschwindigkeitsvorteil von mehreren Millisekunden, zudem die Tasten des Onza aufgrund des geringen Druckpunkts quasi nicht klemmen können.
Kleinvieh macht auch Mist
Klar die großen Veränderungen fallen immer zuerst ins Auge, aber der Onza bietet noch ein paar weitere kleine Zusatzfunktionen, die euch das Spielen erleichtern sollen. Da ist zum einen noch das D-Pad des Onza zu erwähnen, dass es euch im Vergleich zum Standard Xbox 360 Controller ermöglicht, die vier Richtungstasten einzeln bedienen zu können, sodass ein Abgleiten in die falsche Richtung nahezu unmöglich ist. Für Kampfspiele, bei denen ihr mit den Richtungstasten häufig Kombos eingeben müsst, mag dies hilfreich sein, bei allen anderen Spieltypen führt es jedoch zu keiner nennenswerten Verbesserung.
Dann ist da außerdem noch das 4,5m lange Kabel des Onza zu erwähnen. Wer normalerweise mit einem Wireless Controller spielt, wird sich fragen warum Razer hier die kabelgebundene Variante gewählt hat. Die Antwort ist ganz einfach: Die Übertragungsgeschwindigkeit via Kabel bringt immer noch einen minimalen zeitlichen Vorteil, zudem ihr keine Gedanken an Ladekabel oder Batterien verschwenden muss. Ansonsten ist das umflochtene Kabel äußerst leicht und besitzt einen Sicherheitsstecker, der verhindert, dass bei einem Zug am Kabel, Controller oder Konsole in Mitleidenschaft gezogen werden. Mit 4,5m ist es außerdem lang genug, sodass auch Couch-Potatos bequem vom Sofa aus spielen können. Nachteilig ist aber, dass es durch seine Länge ziemlich sperrig ist und daher einiges an Lagerplatz beansprucht.
Eine weitere unscheinbare Neuerung ist die rutschfeste Gummioberfläche die Razer seinem Onza spendiert hat. Dadurch liegt der Controller viel besser in der Hand und verhindert auch bei schwitzigen Händen ein verrutschen. Auf den ersten Blick ein klares Plus, sobald ihr aber längere Zeit gespielt hat, sammelt sich an der Gummioberfläche sämtlicher Dreck, der sonst in den Ritzen des Standard Control Pads verschwunden ist. Wenigstens alle drei Tage muss der Onza daher mit einem Tuch kurz abgerieben werden, da die Gummioberfläche sonst unter einer Schmutzschicht verschwindet.
Zu guter Letzt wurden beim Onza die Back- und Start Tasten, die bei einem normalen Xbox Controller neben dem Guide Button angeordnet sind, in den Bereich zwischen D-Pad und Headsetbuchse verlagert. Es liegt auf der Hand, dass die beiden Tasten mit den Daumen der linken- und rechten Hand so viel schneller zu erreichen sind, als wenn ihr erst über die Analog Sticks langen muss. Also eine sinnvolle Neuerung, auch wenn es eine Weile dauert, sich daran zu gewöhnen.
Innere Werte
Soweit die äußerlich sichtbaren Features des Onza. Aber Razers neues Peripheriegerät für die Xbox 360 hält noch eine weitere Neuheit versteckt: Die frei programmierbaren Multifunktionsbuttons (MFB). Diese Multifunktionstasten befinden sich oberhalb der Schultertasten und können über zwei Remap Buttons an der Rückseite des Onza, die etwas an den Paring-Knopfdes Xbox 360WirelessControllers erinnern, konfiguriert werden. Dabei können diese Tasten nahezu beliebig mit anderen Einzeltasten des Pads belegt werden. Das Einstellen der MFBs läuft äußerst unkompliziert ab, ihr müsst lediglich den linken oder rechten Remap Button gedrückt halten und gleichzeitig eine Taste auf dem Onza drücken, schon ist diese als neue MFB Taste eingestellt.
Bei manchen Spielen sind diese frei belegbaren, zusätzlichen Schultertasten sicher von Vorteil, da sie es euch erlauben wichtige Tasten an eine praktischere Stelle zu verlegen, sodass ihr im Spiel intuitiv schneller reagieren könnt. Uns haben die zusätzlichen Schultertasten aber mehr gestört, als dass sie Hilfe waren. Zum einen erlauben die meisten Spiele bereits verschiedene Tastenbelegungen, sodass euch die MFBs nicht so viel Vorteil bieten. Zum anderen haben wir die Multifunktionstasten des Öfteren ausversehen betätigt, wenn wir die Bumper Tasten treffen wollten.
Fast vergessen hätten wir die Rumble Funktion des Onza zu testen. Schließlich ist Razers Zielgruppe mit diesem Controller ganz klar die der Profispieler und von denen verwenden die wenigstens die Rumble Funktion, da diese präzise Reaktionen unter Beschuss oder in Kurven verhindert. Da könnte davon ausgegangen werden, dass im Onza ein schwächlicher, möglichst leichter Vibrationsmotor eingebaut wurde. Falsch gedacht. Wer die Rumble Funktion in Razers Controll Pad aktiviert, der sollte darauf achten, dass er den Controller fest in der Hand hat und auch ab und an überprüfen, ob noch alle Action Buttons an der rechten Stelle sind. In unserem Test vibrierte die Y-Taste dermaßen stark, dass wir Angst hatten, sie würde bald aus ihrem Gehäuse hüpfen. Ob das eher positiv oder negativ zu bewerten ist, sei dahingestellt, aktuell sind bei unserem Testcontroller zumindest noch alle Tasten an ihrem Platz und wer die Rumble Funktion braucht, bekommt immerhin ordentlich Schmackes. Wie damit aber zum Beispiel in einem Shooter unter Beschuss noch gezielt werden soll, erschließt sich uns nicht.
Razer Onza – Screenshot Galerie
Vielseitig einsetzbar
Die Überschrift sagt es schon: Ihr könnt den Onza nicht nur als Controller für eure Xbox 360 einsetzen, sondern auch mit dem Heim-PC verbinden. Dazu müsst ihr euch zuerst den passenden Treiber für den Controller und euer System auf Microsofts Download Seite herunterladen, dann die Installation durchführen und den Onza über den USB-Anschluss an den PC anschließen. Das läuft alles ganz unproblematisch ab und funktioniert hinterher auch einwandfrei, wobei natürlich nicht jedes PC-Spiel einen Controller anstatt der Tastatursteuerung akzeptiert.
Nicht kompatibel ist das Controll Pad von Razer hingegen mit Microsofts Messenger Kit, dass normalerweise einfach an das Eingabegerät angesteckt wird. Hier müsst ihr auf den original Xbox 360 Controller von Microsoft ausweichen, da die leicht veränderte Form des Onza ein Anstecken des Chatpads verhindert.
Ein paar Worte wollen wir außerdem noch über die Qualität der Sprachwiedergabe über die Headsetbuchse verlieren. Mit dem Standard Headset von Microsoft klappt die Kommunikation mit euren Freu
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