Road 96: Test zum prozedural generierten Roadtrip

… durchwachsene Technik

All dies wird immer mal wieder durch witzige Minispiele aufgelockert. Mal müsst ihr eine Partie „Vier gewinnt“ spielen, als Aushilfstankwart die Kunden mit Benzin versorgen oder etwa Getränke an der Bar mixen, um etwas Geld für die nächste Taxifahrt zusammen zu sparen. Diese Minispiele machen zwar Spaß und sorgen für Abwechslung, stellen aber zu keiner Zeit größeren Ansprüche an euer Können.

Hinsichtlich der Optik merkt man Road 96 definitiv an, dass die Entwickler nicht das grenzenlose Millionenbudget eines Massenmarkt-Hits zur Verfügung hatten. Der Comic-Look vermag atmosphärisch zu überzeugen, sofern man über die arg hölzernen Animationen hinwegsehen kann.

Dennoch stören die schwache Mimik, die matschigen Texturen und die eher mauen visuellen Effekte das sonst so stimmige Gesamtbild leicht. Dazu kommt eine teils übersensible, schwammige Steuerung, bei der es immer wieder vorkommt, dass ihr aus Versehen die falsche Dialogoption anklickt.

Auffallend ist auch, dass die Spielfigur jeweils noch ein paar Schritte weitergeht, obwohl der Stick gar nicht mehr gedrückt wurde. Gerade dieser kleine Makel zieht den Gesamteindruck dann doch etwas herunter.

Demgegenüber steht ein herausragender Soundtrack mit vielen abwechslungsreichen Musikstücken, die unterwegs als Kassetten zu finden sind.

Von verträumten Folk, über quirligen Pop, bis hin zu wummernden Technoklängen bietet Road 96 einen jeweils angemessenen musikalischen Klangteppich, der für die nötige emotionale Bandbreite sorgt. Ordentlich gelungen ist zudem die englische Vertonung. Zusätzlich gibt es deutsche Untertitel, die ihren Zweck gut erfüllen.

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