Valiant Hearts: The Great War: Interaktiver Comic im Ersten Weltkrieg

Von Professor Layton bis Angry Birds

Mit steigendem Spielverlauf verweben sich die Schicksalsstränge der Protagonisten mehr und mehr. Die Wege eurer Helden führen euch in die Schützengräben der Westfront, in von Zeppelinen bombardierte Städte, aber auch in die von der Mobilisierung in Hektik versetzte Metropole Paris. Und sogar ein neuer Charakter kommt hinzu: Ein deutscher Rettungshund, der euch kooperativeren Rätselspaß ermöglicht.

Denn den dunklen Marsch durch den Ersten Weltkrieg gestalten die Entwickler mehr als abwechslungsreich. Euren Hund könnt ihr per Tastendruck durch kleine Tunnels schicken, um Gegenstände für euch zu besorgen oder Wachen abzulenken. Das unentdeckte Schleichen gehört ebenfalls zum Repertoire. Auch das Werfen von Granaten im Stile von Angry Birds dürft ihr ausüben. Bei Ärztin Anna gilt es zudem Reaktionstests zu überstehen, um Verletzte zu heilen. Während den zahlreichen Kapitel wird euch ganz sicher nicht langweilig.

Dafür sorgt auch die dichte Atmosphäre, die durch die wundervolle Comicgrafik, aber auch durch die zahlreichen versteckten Fakten und Sammelobjekte punkten kann. Historische Dokumente geben den Schmerz des Ersten Weltkriegs wieder und berichten euch vom Leben und Leiden der Zivilisten und Soldaten. Auch die verwobene Geschichte ist nett erzählt.

Mit einer Mischung aus Ernsthaftigkeit, Humor und überzeichneten Charakteren versuchen die Entwickler einen gewagten Spagat – der jedoch nicht immer funktioniert. Mal überkommt euch bei den abscheulichen Taten die Traurigkeit, um im nächsten Moment durch eine witzige Aktion oder typische Klischees ins Lächerliche abzudriften. Keine Frage, Ubisoft wollte hier keiner Nation auf den Schlips treten. Dadurch wirkt die Story jedoch oft ein wenig weichgespült.

Über jeden Zweifel erhaben ist die kunstvolle Grafik, die die UbiArt Engine auf den Schirm zaubert. Aber auch der mal melancholische, mal heitere Soundtrack kann sich hören lassen. Lediglich in Nahaufnahmen sehen die Charaktere und Hintergründe auf der Xbox One unscharf und verpixelt aus. Auch mit einigen Bugs hat der Titel zu kämpfen. So kam es in unseren Sessions dazu, dass einige Skripte ihren Dienst versagten und wir beispielsweise in einer Autoverfolgung bis zum Neustart des Spiels ins Unendliche brausten.

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