Heftige Sandstürme
Wer also Realismus an die oberste Stelle seiner Voraussetzungen für ein gutes Spiel setzt, wird von Battlefield Hardline sicher enttäuscht werden und muss auf Rainbow Six Siege hoffen. Könnt ihr euch damit arrangieren und der trotzdem unterhaltsamen Geschichte etwas abgewinnen, dann werdet ihr die unpassende Spielmechanik in den letzten fünf Kapiteln auch noch ertragen können.
Nach der fünften Episode wendet sich das Blatt und euer Protagonist übernimmt eine komplett neue Rolle. Ohne zu viel verraten zu wollen, werdet ihr dabei nicht mehr im polizeilichen Dienst tätig sein, Verhaftungen könnt ihr merkwürdigerweise dennoch ausüben.
Im Ganzen erwartet euch somit eine eher durchschnittliche Einzelspielerkampagne, die sich zwar etwas von den bekannten Ego-Shooter-Geschichten abheben kann, ihre Neuerungen jedoch nicht tiefgründig umsetzt. Da lag die Motivation bei den Entwicklern zu sehr darin, es allen Spielergruppen Recht machen zu wollen. Von unauffälligen Vorgehensweisen über wilde Verfolgungsjagden bis zum Panzereinsatz ist somit alles vertreten.
Panzer und Jets werdet ihr im umfangreichen Multiplayer jedoch nicht zu Gesicht bekommen. Bei der Gestaltung der Fahrzeuge orientiert sich Battlefield Hardline eng an dem Verbrecher- und Cop-Szenario. Es beschert euch Hubschrauber, normale Autos und gepanzerte Fahrzeuge, zudem dürft ihr mit Booten oder sogar auf einer Couch die Gegend unsicher machen.
Ansonsten kommt das Räuber- und Gendarm-Gefühl im Mehrspielermodus nur ansatzweise zur Geltung. Bei einigen neuen Spielmodi wurde sich dem Thema zwar gewidmet, allerdings scheitert es hier zum größten Teil an den leblosen Schauplätzen. Diese ähneln eher einem Kriegsgebiet, anstatt das Szenario eines echten Raubzuges zu verkörpern. Durch einbrechende Gebäude oder heftige Sandstürme wird das trostlose Szenario zwar hin und wieder aufgelockert, doch haut sowas Battlefield-Veteranen schon lange nicht mehr vom Hocker. Da ihr euch jedoch bereits im Einzelspielermodus von jeglichem Realismus verabschiedet habt, ist das hier auch nicht weiter schlimm. Für den Spielspaß stellt die fehlende Atmosphäre zumindest kein Hindernis dar.
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