Fallout New Vegas: Fallout: New Vegas – Review

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Grafisches Ödland
Hat man bei den Entwicklern in Sachen Gameplay schon keinen großen Sprung nach vorne getan, geht es bei der Präsentation sogar einen gefühlten Schritt zurück. Dass das Ödland nicht so aussehen muss, wie es heißt, hat Bethesda in Fallout 3 eindrucksvoll unter Beweis gestellt. Dieser Maxime folgt man in New Vegas leider nicht. Karge Wüstenlandschaften wechseln sich mit hässlichen Felsvorsprüngen ab. Sandstürme werden durch zweidimensionale Texturen dargestellt, deren Windstärke sich aber auf keinerlei Objekte wie Palmen oder Autowracks auszuwirken scheint. Die Weitsicht zeugt zwar wieder von altbekannter Qualität, die im Vordergrund aufpoppenden Texturen eher weniger. Auch mit der Kollisionsabfrage ergeben sich Probleme, sodass ihr im Ödland des Öfteren einmal in einem Baumstumpf oder einen Felsen stecken bleiben werdet. Da hilft nur das Laden des letzten Spielstandes, was nach einer 15 minütiger Tour durch die Wüste besonders ärgerlich ist.

Die Umgebungstexturen präsentieren sich aus der Nähe betrachtet allesamt unscharf, ebenso wie die Gesichter der Akteure, auf die ihr im Spielverlauf trefft. Diese Charaktere zeichnen sich vor allem durch ein sehr emotionsloses Mienenspiel aus, welches euch den Gemütszustand der Person nur erahnen lässt. Fans des Vorgängers dürften es zudem schwer haben, sich mit der Atmosphäre des neuen Serienablegers anzufreunden. Dass New Vegas nicht ganz so düster werden sollte wie Fallout 3 wurde ja bereits vorab verkündet. Dass ein ständig blauer Himmel und durchgängiges Kaiserwetter für so viel gute Laune im storytechnisch melancholischen Nevada sorgen werden, hättet ihr euch vorab aber wohl kaum träumen lassen. Wer von euch also auf dreckige und düstere Endzeitstimmung steht, wird wohl größtenteils enttäuscht werden.

Es gibt aber nicht nur Schattenseiten. Fallout: New Vegas verfügt über einen wundervoll inszenierten Wechsel von Tag und Nacht. Wollt ihr es einmal ruhiger angehen lassen, so macht es euch doch einfach auf dem Turm des HELIOS One Kraftwerks bequem und erfreut euch an einem malerischen Sonnenaufgang. Abends wandert ihr im Licht des Vollmondes durch die Landschaft und seht im Laufe der Zeit den Himmelskörper am Firmament wandern. Richtet ihr euren Blick gen Vegas, so werdet ihr am Horizont die Kasinos der Stadt wie von einem Heiligenschein erleuchtet in den Tiefen der Nacht erspähen können. Generell haben es die Entwickler sehr gut hinbekommen, das grafische Flair des Zockerparadieses auf die Spielelandschaft zu übertragen. Außerhalb der Großstadt findet ihr Dörfer, die eher nach Vergnügungsparks denn nach Orten der Zuflucht ausschauen. Banditen verschanzen sich in Hotels, die von Achterbahnen umrahmt werden, während übergroße Dinosaurierstatuen als Scharfschützenposten herhalten müssen. Am beeindruckendsten präsentiert sich New Vegas selbst. Inmitten der völligen Zerstörung finden sich mit bunten Neonlichtern geschmückte Kasinos, Hotels und Theater. Die Atmosphäre des weltberühmten Vegas Strip wurde perfekt eingefangen und lässt jeden Spaziergang zum Spektakel werden. Betrunkene Soldaten taumeln euch von den Spieltischen entgegen. Innerhalb der Zockerhöhlen glänzen goldene Kronleuchter von den Decken, während rote Samtteppiche euren Weg ebnen. Hier lässt es sich stundenlang aushalten und nach Herzenslust den zahlreichen Glücksspielen frönen, die New Vegas zu bieten hat.

Der neueste Teil der Fallout-Serie wurde komplett lokalisiert. Dabei wurden alle Dialoge ordentlich übersetzt, sodass uns keine großen Fehler aufgefallen sind. Von wichtigen Hintergrundinformationen über Charaktere und Städte, bis hin zu belanglosem Small Talk ist wieder die ganze Bandbreite an Redegewandtheit vertreten. Leider kann die Qualität der Synchronsprecher nicht durchgängig mithalten, was angesichts der großen Anzahl an Figuren im Spiel durchaus verständlich ist. Zumindest die Stimmen der Hauptakteure sind gut gewählt, auch wenn sie nicht an die Klasse der englischen Synchro-Stars Matthew Perry, Ron Perlman und Zack Levy heranreichen.

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