Need for Speed the Run: Die Mischung aus Film und Rennspiel im Test

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Die zweite halbe Stunde

Ein paar Minuten und einige Rennen später haben sich die Fragezeichen über eurem Kopf aufgelöst. Ihr seid also Jack Rourke, ein Rennfahrer mit Schuldenproblemen. Die Kerle in den Vans, das waren eure Gläubiger, die euch lieber tot sehen wollen als euch um das Geld, das ihr ihnen schuldet, zu erleichtern. Aha. Glücklicherweise trefft ihr am selben Abend noch auf eure alte Bekannte Sam, die euch zu einem Rennen quer durch Amerika anmeldet, bei dem es satte 25 Millionen Dollar zu gewinnen gibt. Soso. Und weil ihr ein ganz braver Schoßhund seid und das Geld gut gebrauchen könnt, stellt ihr auch keine Fragen, sondern hüpft schnurstracks in eines von drei wählbaren Autos und düst von San Francisco nach New York. Schon bald merkt ihr, dass die Geschichte ein paar Lücken hat. Vor allem dann, wenn es darum geht, sich spannend zu präsentieren. Jacks Vergangenheit und seine Beziehung zu Sam werden gar nicht beleuchtet. Im Laufe des Spiels trefft ihr auf Rivalen, die Jack offenbar schon von früheren Begegnungen kennen. Interagiert wird aber nicht. Stattdessen sind es leblose Statisten, die ihr nach dem Überholen schon wieder vergessen habt. Selbst der Hauptantagonist bleibt seelenlos. Allein die Tatsache, dass er eine Knarre hat und die anderen nicht, unterscheidet ihn von der Masse. Auch der Rest der Story lässt zu wünschen übrig: Zwar gibt sich EA Black Box mit den zwischen den Rennen geschalteten Quick Time Event-Sequenzen redlich Mühe, die lahme Geschichte zumindest etwas actionreicher zu gestalten. Dafür hätten sie solche Sequenzen aber öfter bringen (sie kommen im Spiel ganz drei Mal vor!) oder sie zumindest länger und packender machen können. So sehen sie allerdings nur wie Beiwerk aus. Dank der lausigen Sprecher sieht es zudem nach schlecht gemachtem Beiwerk aus.

Aber es ist sowieso so eine Sache mit Rennspielen und Hintergrundgeschichten. Selten klappt ihre Verschmelzung, meistens ist sie eigentlich nicht nötig. Denn wenn ihr euren Freunden Geschichten aus The Run erzählt, dann sind es doch bestimmt Geschichten von halsbrecherischen Verfolgungsjagden, die ihr euch mit der Polizei geliefert habt. Oder wie ihr mit einem Porsche mitten durch eine Schneelawine gebrettert oder eisglatte Serpentinen hinunter gerutscht seid. Insgesamt reist in der Kampagne von The Run durch zehn Gebiete – von der sonnigen Westküste, über das Flachland, in die Canyons, über verschneite Berge, Sumpflandschaften und Stadtgebiete. Und das beste: Keine Strecke wiederholt sich und bei jeder neuen Umgebung zeigt die Frostbite 2-Engine ihre Muskeln. Zwar nicht so, wie sie es bei Battlefield 3 getan hat, aber immerhin doch sehr ansehnlich. Zum Angucken ist The Run also ganz gut. Zum Fahren leider weniger.

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