Project CARS: Reinrassige Rennsimulation mit einigen Aussetzern

Fazit

Slightly Mad Studios möchte mit Project Cars eine waschechte Rennsimulation auf die Bildschirme zaubern, die euch nahezu perfekten Umgang mit Fahrzeug und Strecke abverlangt. Leider liefert das Spiel dafür nicht ganz die optimalen Voraussetzungen. Es fängt bei heftigen Soundaussetzern an, die bei der Benutzung von Kopfhörern einen ungenügenden Zustand erreichen. Die Liste der Fehler erstreckt sich über Kollisionsbugs, bringt einige Grafikfehler und Framerateeinbrüche mit sich und endet mit einer fast unbrauchbaren Voreinstellung der Controller Steuerung. Letzteres kann zumindest mit einigem an eigener Justierung der zahlreichen Parameter zu einem brauchbaren Ergebnis eingestellt werden.

Jedoch trübt die Summe der Kleinigkeiten den Spielspaß gewaltig und lässt die Vermutung aufkommen, dass der Xbox One Version von Project Cars nicht die nötige Aufmerksamkeit gewidmet wurde. Nach mehrfachen Verschiebungen des Rennspiels ist die Enttäuschung über ein unfertig wirkendes Spiel natürlich groß.

Dennoch liefert Project Cars im Ansatz ein geniales Rennerlebnis, welches in erster Linie echte Rennsportfanatiker ansprechen möchte. Dazu trägt das üppige Fahrerfeld seinen Teil bei, die KI wartet zwar mit nur wenigen Überraschungen auf, dennoch kleben sie nicht ausschließlich auf ihrer Ideallinie. So werdet ihr auch mal einen Dreher oder geschickte Überholmanöver beobachten. Damit euch das Gleiche gelingen kann, ist ein gefühlvoller Umgang mit Lenkung, Gas und Bremse zwingend erforderlich. Das Feedback der Fahrzeuge wird hervorragend vermittelt und schon nach wenigen Runden können die Vor- und Nachteile der einzelnen PS-Schleudern ausgemacht werden. Dabei klingt nicht nur jeder Wagen anders, sondern hat auch sein ganz eigenes Fahrgefühl. Auch die Auswahl der Strecken, die sich über den gesamten Globus verteilen, kann absolut überzeugen. Auf gleichem Niveau siedelt sich die grafische Präsentation an, die bei dynamischen Wetterveränderungen ihren Höhepunkt findet. Im Sturm taumelnde Bäume sucht ihr allerdings vergebens, hier fehlt uns die Einbindung der Umgebungen bei der Darstellung eines Unwetters. Gleiches gilt für die akustische Darbietung dieses Naturschauspiels. Schlicht sind ebenfalls die unübersichtlichen Menüs gehalten und auch der Einzelspielerkarriere hätte etwas mehr Auflockerung gutgestanden.

Wer mit Arcade-Rennspielen nur wenig anfangen kann und schon immer auf der Suche nach einer reinrassigen Rennsimulation für Xbox One gewesen ist, wird mit Project Cars sicherlich viel Vergnügen haben. Alle anderen sollten vor den hohen Realitätsanspruch und dem damit verbundenen Schwierigkeitsgrad gewarnt sein. Generell solltet ihr mit einem Kauf warten, bis die versprochenen Verbesserungen seitens der Entwickler umgesetzt wurden. Anschließend kann gerne noch ein weiterer Punkt auf die Gesamtwertung angerechnet werden.

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