Rare Replay: Ein großes Stück Videospielgeschichte

Ein Kino voller Meisterwerke

Startet ihr Rare Replay, landet ihr nach einer witzigen Musik-Performance im Game-Kino. Wie in einem alten Lichtspielhaus schaltet ihr durch die Epochen und könnt euch die einzelnen Meilensteine der Rare-Geschichte ansehen. Neben einer kurzen Zusammenfassung der Titel findet ihr hier wichtige Informationen wie die Anzahl der Spieler sowie das Erscheinungsdatum. Ein Druck auf die Y-Taste öffnet das Spielehandbuch, in dem Steuerung und Gameplay erklärt werden. Während dies bei neueren Titel wie Perfect Dark Zero oder Konsolen-Klassikern wie Conquer nicht unbedingt notwendig ist, empfiehlt sich das Studium bei den 8-Bit-Schätzen durchaus. Tutorials und Ingame-Erklärungen gab es damals schließlich noch nicht.

Damals ebenfalls unüblich, aber heute gang und gäbe ist eine Speicherfunktion. Die hat Rare seinen älteren Titeln ebenfalls spendiert, um euch nicht gänzlich dem Frust alter Tage auszusetzen. Zusätzlich verfügen die Klassiker über zusätzliche Cheats und Optionen, um euch das Schwelgen in Erinnerungen zu erleichtern – oder durch zuschaltbare Scanlinien mit Retro-Optik zu verfeinern. Einige ältere Titel bieten euch optional die Möglichkeit, auf Breitbild umzuschalten. Alle anderen laufen automatisch auf 16:9 oder werden im 4:3 von passenden Bildern umrahmt.

Technisch laufen die 30 Spiele auf der Xbox One einwandfrei. Schön für Nostalgiker, schade für Jetztzeit-Spieler ist die Steuerung bei älteren Titeln. Die Tastenbelegungen machen nicht immer Sinn. So müsst ihr bei JetForce Gemini beispielsweise den rechten Stick nach oben drücken, um zu springen. Gleichzeitig dreht ihr damit auch die Kamera, was zu ungewollten Bewegungen führen kann. Unterschiedlich sind auch die grafischen Verbesserungen, die die Spiele mit sich bringen. Grabbed by the Ghoulies beispielsweise sieht durch seine Comic-Optik bezaubernd aus und macht auch nach 12 Jahren noch eine gute Figur.

Bei anderen Spielen, wie dem bereits erwähnten JetForce Gemini, wirken die Modelle verbessert, die Texturen jedoch nicht. Das führt zu starken Kontrasten zwischen scharfen Spielfiguren und verwaschenen Hintergründen. Angesichts des Alters der Titel und der Fülle des Umfangs, ist es jedoch logisch, dass Rare nicht jedem Spiel ein einzelnes HD-Update verabreichen konnte. Bei den in der Sammlung enthaltenen Xbox 360 Games profitiert Rare Replay von der neuen Abwärtskompatibilität der Xbox One. Zwar nervt es einerseits, Spiele wie Viva Piñata, Kameo oder Perfect Dark Zero erst einmal nachinstallieren zu müssen. Andererseits spart ihr euch wertvollen Speicherplatz, solange ihr die Titel noch nicht zocken wollt.

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