Red Dead Redemption: Red Dead Redemption Review

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Auf Leben und Tod
Der erste Geschmack ist leider ein bitterer, denn John Marston ist nur äußerlich ein freier Mann. Er ist ein Gejagter, der bereits seit drei Jahren versucht vor seiner Vergangenheit als Outlaw zu fliehen und die Gräueltaten zu vergessen, die er zusammen mit seinen Freunden aus der Gang begangen hat. Doch nicht nur das schlechte Gewissen holt ihn ein, auch die amerikanische Regierung heftet sich an seine Fersen und stellt ihm ein Ultimatum. Er soll seine alten Kameraden jagen und zur Strecke bringen. Hat er Erfolg, so darf er sich beruhigt als braver Bürger zur Ruhe setzen und die Wunden vergangener Schlachten verheilen lassen. Weigert er sich oder bringt es nicht fertig seine ehemaligen Gefährten der Regierung ans Messer zu liefern, wird eben diese ein Exempel an ihm statuieren. Sozusagen als Pfand wird seine Familie von der Regierung festgehalten, damit Marston sein Möglichstes tut, um seinen Auftrag zu erfüllen.

Es gibt Dinge, die muss ein Mann allein tun, und es gibt Dinge, die ohne die Hilfe vieler Freunde nicht zu bewältigen sind. Auf seiner Reise begegnet John vielen Personen, die alle etwas von ihm wollen. Sei es seinen Kopf, damit sie in Ruhe ihren eigenen, bösen Geschäften nachgehen können, oder seine Hilfe, um eine missliche Lage für sie doch noch zum Guten zu wenden. Rockstar Games San Diego hat sich viel Mühe gegeben und einen ganz großen Haufen Nebencharaktere eingebaut, die den geschundenen Cowboy auf seinem Weg begleiten. Da wäre zum Beispiel Bonnie MacFarlane, auf die ihr gleich in den ersten zehn Minuten des Spiels trefft. Sie versorgt Johns Wunden, nachdem er von einem ehemaligen Mitglied seiner Bande angeschossen wurde und zeigt ihm die Gegend rund um ihre Farm. Mit ihr übt ihr in den ersten Spielstunden die Fortbewegung zu Pferd sowie auch das Schießen. Außerdem stellt sie ihm noch den Sheriff Johnson aus dem schon erwähnten Armadillo vor. Gegen Hilfe bei Ermittlungen gegen Viehdiebe und kleinere Kriminelle verspricht er John seine Unterstützung.

Schon diese ersten beiden Rollen aus dem vielfältigen Ensemble des Spiels gehören zu dem Besten, was es derzeit in einem Open-World-Spiel zu bewundern gibt. So werden zum Beispiel schnell die Eigenheiten und Persönlichkeiten der beiden Charaktere klar. Sie sieht sich selbst als starke, emanzipierte Frau (im Jahre 1911, wohlgemerkt) und will sich zum Beispiel mit euch in einem Wettrennen messen. Der Sheriff dagegen hat jeglichen Idealismus verloren und verklickert euch klipp und klar, dass er sich nur um seine eigenen Leute kümmert. John Marston selbst ist ebenfalls kein blasser Typ. In den hervorragend geschriebenen und vertonten Dialogen, die wunderbar originell, authentisch und rau klingen, kommt eine Seite zum Vorschein, die ihr rein äußerlich sicherlich nicht erwartet habt. Unter dem Mantel des von Kampfnarben übersäten Desperados befindet sich eigentlich ein Mann, den das Alter und die Zeit stark zugesetzt haben. Dies wird auch in den vielen Zwischensequenzen deutlich. Statt wild und impulsiv zu reagieren, überrascht euch John, indem er nicht ausrastet und alles kurz und klein schießt, sondern souverän und überlegt handelt. Nico Bellic aus Grand Theft Auto IV war da schon eine ganze Ecke cholerischer. Das Highlight der Besetzung in Red Dead Redemption stellt jedoch Seth dar, dessen Sucht nach einem verlorenen Schatz ihn alles gekostet hat. Familie, Freunde, Geschäft. Die Umstände, in denen ihr das erste Mal auf ihn trefft, sowie die bissigen Dialoge, die John mit ihm führt, gehören zu dem Besten, was das Genre zu bieten hat.

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