TT Isle of Man: Test zur waghalsigen Inselrundfahrt

Echte Inselatmosphäre

Auf der anderen Seite macht TT Isle of Man allerdings einen optisch sehr erhabenen Eindruck. Mal abgesehen von der sterilen Flora wurden die Strecken der Tourist Trophy authentisch eingefangen und mit zahlreichen Details lebhaft ausgeschmückt. Sei es die Vielzahl an Menschen am Streckenrand, Polster, die jeden Pfahl am Streckenrand zieren oder etliche parkende Autos sowie sonstige Vehikel, die sich am Wegesrand tummeln.

Gepaart mit den knackig scharfen Texturen und einem einmaligen Geschwindigkeitsgefühl kommt in diesem Ambiente gehüllt auch wirklich echte Rennsportatmosphäre auf. Zusammen mit dem gelungenen Motorensound und dem kräftigen Einsatz der Vibrationsmotoren in euren Controller, die euch bei jedem Gangwechsel einen Schlag verpassen, zaubert TT Isle of Man zweifelsohne authentische Motorsportaction in die eigenen vier Wände.

Das Highlight ist natürlich die 60 Kilometer lange Inselrundfahrt auf der Isle of Man mit all ihren herrlichen Landschaften und kleinen Dörfern. Viel Zeit sich die Umgebungen genauer anzusehen bleibt bei der rasanten Durchfahrt jedoch kaum. Wenn ihr doch eine Gelegenheit dazu findet, werden euch die unscharfen Landstriche weit im Hintergrund etwas auf den Magen schlagen. Auch dynamische Wetterbedingungen wären lobenswert gewesen – so seid ihr stets im Trockenen unterwegs.

In Sachen Fahrphysik und Technik entfacht TT Isle of Man nach der angesprochenen Einarbeitungsphase sehr viel Fahrfreude. Wenn ihr euren Feuerstuhl erst mal gebändigt und somit einigermaßen unter Kontrolle habt, wird euch das Durchstreifen der schmalen Gassen mit immensem Tempo stets ein Grinsen ins Gesicht zaubern. Auch wenn dieses durch die radikalen Computergegner hin und wieder weichen wird, müsst ihr immer am Limit kratzen, um am Ende des Rennens das Siegerpodest besteigen zu dürfen.

Zu einer echten Schlusszeremonie kommt es leider nicht. Da sich schon die Streckenauswahl recht bescheiden gibt, hätte zumindest die Aufmachung der Karriere etwas schmackhafter in Szene gesetzt werden können. Stattdessen bekommt ihr trockenes Brot serviert, dass ihr im stupiden Abklappern einzelner Veranstaltungen verzehren sollt. Per E-Mail erhaltet ihr Einladungen, die euch im Anschluss frisches Geld für neue Mopeds und anfällige Reparaturen in die Kasse spült.

Online dürft ihr ebenfalls zu Werke gehen und findet auch mit etwas Geduld zumeist ein paar Mitspieler. Volle Lobbys hingegen werdet ihr kaum finden. Somit fällt das Hauptaugenmerk eben auf das Einzelspielererlebnis, das optisch, in Sachen Spielspaß und technisch zwar überzeugen kann, jedoch abseits der tollen Strecken etwas zu trocken daherkommt.

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