Gamescom 2010: Eindrücke vom Xboxdynasty Team

Nun ist die Gamescom 2010 auch schon wieder vorbei. Wir von Xboxdynasty waren knapp eine Woche in Köln, um die neusten Spielehighlights zu erleben und natürlich gleich zu testen. Doch wir sind auch ein wenig froh, dass die Messe nun vorbei ist und wir unsere schmerzenden Körper etwas Ruhe gönnen dürfen. Zwar können wir uns nicht wirklich lang entspannen, da noch unzählige News und Previews auf uns warten, doch wir haben die ruhigere Zeit genutzt, um die Gamescom 2010 noch mal Revue passieren zu lassen. Was hat uns gefallen, wovon waren wir begeistert oder doch enttäuscht? Jeder hat für euch seine Eindrücke zusammengefasst und präsentiert sein persönliches Fazit von der größten Videospielmesse der Welt. Wenn ihr auch euren Senf zu dem Thema abgeben wollt, votet einfach in unserer aktuellen Umfrage mit!

Tobias Schulte alias ZORN
Die Gamescom 2010 hat mich auch im zweiten Jahr völlig enttäuscht. Gerade Microsoft zeigte erneut, wie stiefmütterlich sie den deutschen, bzw. europäischen Markt behandeln. Das Unternehmen hat es nicht einmal für nötig gehalten eine offizielle Pressekonferenz abzuhalten und nach dem peinlichen Auftritt in 2009 haben die Verantwortlichen leider nicht dazu gelernt. Große Ankündigungen für Xbox 360 aus Köln? Keine Einzige! Weder neue exklusive Spiele, Highlights für den deutschen Marktplatz oder andere Neuankündigungen zauberte Microsoft für das Schlachtschiff aus dem Ärmel. Hinzu kommt, dass der Messestand einfach nur schlecht war. Die meisten Spiele waren sehr versteckt und nur wer auf Toilette musste, hat eine lange Reihe mit Konsolen entdeckt. Von vorne betrachtet schreckten zwei große 18er Bereiche jüngere Standbesucher sofort ab. Kinect konnte ebenfalls nur stellenweise überzeugen. Zu oft stürzten Spiele ab, die Handhabung lief selten reibungslos und ohne einen Helfer an der Seite hätten die meisten Spieler nur hilflos im Plastikkasten gesessen. Eine Kampfansage an die Konkurrenz sieht deutlich anders aus und weder Microsoft, Xbox 360 noch Kinect konnten meiner Meinung nach in Köln überzeugen. Vorbildlich hingegen war der Gesamtauftritt von Electronic Arts. So trumpft man auf einer Messe auf und überzeugt Messebesucher aus ganz Europa. Eine Pressekonferenz, die um die Welt geht, ein Messestand der mit viel Liebe zum Detail (z.B. FIFA 11) zu gemeinsamen Partien einlädt und ein noch größerer Kinobereich, um weitere Besucher die neuesten Trailer um die Ohren zu hauen. Dank zwei hübscher Damen im Polizeioutfit konnte jeder Besucher sogar noch eine kleine Erinnerung vor einem Lamborghini mitnehmen oder sich mit abwaschbarer Farbe einen Spielnamen als "Fake-Tattoo" auf den Körper sprühen lassen. Selbst der EA-Community Bereich im Congress Center Ost hatte einiges zu bieten.

Sandra Friedrichs alias anormaldisaster
Nun ist die Gamescom 2010 auch schon wieder vorbei. Schön war sie. Ich habe viele neue Leute kennengelernt, mit Entwicklern gesprochen und zahlreiche Spiele gesehen, die grandios werden. Für mich sind Enslaved, Knights Contract und BlazBlue: Continuum Shift die Spielehighlights der Messe. Ich wette, ich verbringe mit ihnen in den kommenden Monaten etliche Stunden. Wie ich mich schon darauf freue!
Etwas enttäuscht war ich hingegen von dem Hallenaufbau. Ich finde, dass viele Stände einfach lieblos gestaltet wurden, ohne jegliche Liebe zum Detail. Kasten neben Kasten neben Kasten. Spektakulär war das auf jeden Fall nicht. Das haben die Verantwortlichen in Leipzig schon sehr viel besser hingekriegt!
Ansonsten kann ich mich im Gegensatz zu vielen anderen nicht über Microsoft aufregen. Ich mag Kinect. Es funktioniert und macht vor allem sehr viel Spaß. Ich denke dabei natürlich auch an Dance Central. Bei dem Spiel hat die ganze Xboxdynasty Redaktion getanzt. Zwar sah das aus wie gewollt und nicht gekonnt, aber wir hatten enorm viel Spaß. Ich freue mich schon darauf, das Game in meinen eigenen vier Wänden zu spielen.
Enttäuscht hat mich eher das „bahnbrechende“ 3D Gaming, das Sony angekündigt hat. Wirklich, wenn das toll sein soll, weiß ich auch nicht. Ein Spieler muss kerzengerade vor dem Bildschirm sitzen und darf sich weder nach links oder rechts bewegen. Sonst geht der 3D Effekt nämlich flöten und das Bild flackert. Mir kann keiner erzählen, dass auf diese Art jemand zocken möchte und dafür Tausende von Euros ausgibt! Dann warte ich eher auf den Nintendo 3DS. Ich hatte nämlich die Chance, diesen anzuspielen und bin restlos begeistert! Ohne Brille 3D zu erleben ist grandios. Deshalb ist mein absolutes Messe-Highlight der kleine Handheld von Nintendo. Ich kann es kaum erwarten, dass dieses kleine Wunder an Technik auf den Markt kommt und ich endlich mein eigen nennen darf.

Simon Bürkle alias SiebenProfiler
Im Vergleich zum letzten Jahr gab es auf der diesjährigen Gamescom wenig Neues, sogar 99% der Publisher hatten ihre Stände am selben Fleck wie letztes Jahr. Auch so hoch gelobte Spiele wie Rage haben sich aus meiner Sicht kaum weiterentwickelt, so war die Präsentation nahezu die gleiche wie 2009, ich könnte also meinen Preview Artikel vom letzten Jahr nahezu kopieren. Kinect macht im Vergleich zu Sonys Move eine bessere Figur, dürfte aber für Otto-Normal-Gamer kaum interessant sein. Hier möchte Microsoft die Xbox360 viel stärker als bisher schon zu einer Multimedia Konsole ausbauen und konzentriert sich damit momentan vornehmlich auf Familien und Casual Gamer als Zielgruppe. Entgegen anderen Meinungen, finde ich das Kinect bereits erstaunlich gut funktioniert, auch wenn Microsoft von der intuitiven Steuerung noch ein wenig entfernt ist.
Ein weiteres persönliches Highlight der Messe ist für mich Homefront, das ein wenig an Half Live erinnert, sowie der neue Need for Speed Teil Hot Pursuit, der das alte Need for Speed Feeling endlich wieder aufkommen lässt. Der Beweihräucherung von EA möchte ich mich ebenfalls anschließen, so eine gut geölten Marketing Strategie konnte kein anderer Aussteller bieten. Hier wurden im Business Bereich ganze Konferenzräume für große Titel wie beispielsweise Fifa 11 bereitgestellt.

Tobias Greiser alias FederTobinator
Wir schreiben den August 2010. Mein dritter Besuch in Köln, meine zweite Spielemesse und meine erste Gamescom. Zusammen mit einem Kumpel habe ich mir bei Electronic Arts das Trommelfell wegblasen lassen, das komplette Geld in Brezeln investiert und die „Auslegeware“ der Babes ein bisschen näher unter die Lupe genommen. Dafür habe ich dann an zwei Tagen leider auch nur insgesamt 20 Minuten gespielt. Die Demo von FIFA 11 beinhaltete mit Chelsea zwar meine Lieblingsmannschaft, war dafür aber sehr kurz. Das blaue Bändchen an meinem Arm verstand sich nicht mit dem roten USK-Siegel bei Fable III und die Schlange bei Assassins Creed Brotherhood nicht mit meiner Geduld. Dafür konnte ich endlich Kinect testen und bin eigentlich von der Bewegungskamera begeistert. Für einen Kauf müssten allerdings die Preise von entsprechenden Spielen und Hardware um gute 90% sinken…

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