Blue Estate: Mit Kinect durch die Shooter-Geisterbahn

Lahmer Arm und derber Humor

Die Steuerung per Controller ist leider recht schwerfällig und weniger zu empfehlen, gerade wenn sich mehrere Gegner auf dem Bildschirm aufhalten und ihr schnell von einer Seite des Bildschirms auf die andere wechseln wollt. Per Kinect spielt sich der Titel hingegen erstaunlich flink und präzise. Die 20 bis 30 Minuten langen Level sorgen jedoch dafür, dass euch schnell der Arm lahm wird. Kürzere und dafür abwechslungsreichere Level hätten dem Titel gut getan. Erstens nutzt sich das Spielprinzip nämlich aufgrund des eingeschränkten Schienen-Gameplays schnell ab. Zweitens wiederholen sich die Levelstrukturen recht schnell. Gerade in den ersten Leveln habt ihr das Gefühl ständig im Kreis unterwegs zu sein.

Dies quittiert der Titel mit einer seiner größeren Stärken: Dem vollkommen überdrehten Humor! Denn Blue Estate nimmt nicht nur die ganze Exploitation-Ära auf die Schippe, sondern auch sich selbst; ja eigentlich alles und jeden. Eurem Alter Ego Tony fallen ständig die gegelten Haare ins Gesicht, die ihr mit einer Wischbewegung wieder nach oben kämmen müsst. Tonys Vater würde seinen nichtsnutzigen Sohn daher sogar gegen sein Lieblingspferd eintauschen. Ihr rutscht auf "Vorsicht, frisch gewischt"-Böden aus, begegnet dicken koreanischen Diktatoren, die Sport-BHs tragen und Transvestiten, die Apple Adams heißen.

Eure zweite spielbare Figur, der Ex-Soldat Clarence ist da eher von der stilleren und klügeren Sorte. Die Entwickler stellen ihm jedoch zwei Vollhorste zur Seite, die ihn von einer Misere in die andere manövrieren. Das sorgt zusätzlich für Lacher, die sich jedoch oft nur Zentimeter über dem Niveau-Boden bewegen. Ganz klar, über den Humor in Blue Estate wird nicht jeder lachen können. Ähnlich zwiespältig ist die Grafik ausgefallen, die zwar nett anzusehen ist, aber den Comic-Stil der Vorlage nicht konsequent genug umsetzt. Durch die Bewegungseinschränkung des Rail-Gameplays hätte es da ruhig noch eine Prise mehr visuelle Power sein dürfen.

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