Dark Souls: From Software kehrt zu den Wurzeln des Genres zurück

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Romantik im Angesicht des Todes

Aus spielerischer Sicht kann Dark Souls also vollkommen überzeugen. Doch wie sieht es mit der grafischen Komponente aus? Hier schafft From Software leider nicht ganz den Anschluss an die Spitze. Die Texturen zeigen sich nicht immer von ihrer schönsten Seite, sind in manchen Gebieten grob dargestellt und kommen dort sogar recht hässlich daher. Auch die Framerate geht bei größeren Arealen und mehreren Gegnern gleichzeitig gerne einmal in die Knie. Ein weiterer Knackpunkt stellt das viel zu wuchtige Interface dar. Das Inventar und die Lebensanzeige nehmen einen großen Teil des Bildschirms ein, was nicht nur wenig ästhetisch aussieht, sondern auch einen Großteil des ordentlichen Leveldesigns verdeckt.

Denn wo Dark Souls mit Texturen und Stabilität nicht punkten kann, da reißt der Titel in Sachen Umgebung und Atmosphäre einiges heraus. Die offene Spielwelt zeigt sich hervorragend modelliert. Egal ob ihr euch in der versunkenen Metropole oder überirdisch in der Stadt der Untoten aufhaltet, ihr werdet über die Architektur, die meterhohen Zinnen und die verfallenen Brücken mehr als nur einmal staunen. Auch die Lichteffekte wissen zu überzeugen und werden euch trotz gefährlicher Gegnerhorden im Nacken den ein oder anderen romantischen Moment bescheren, wenn euch die untergehende Abendsonne rötlich ins Gesicht scheint. Als ebenso gelungen kann die Modellierung der Feinde bezeichnet werden. Eure Widersacher sind abwechslungsreich gestaltet und so ausgerüstet, dass ihr den jeweiligen Gegnertyp gut voneinander unterscheiden könnt. Normale Untote kommen mit einem Kurzschwert und Lendenschurz daher, während die schwereren Klassen den römischen Legionären nachempfunden sind. Auch die Drachen oder Trolle sind trotz ihres furchterregenden Äußeren monumentale Erscheinungen. Zudem verfügen sowohl eure Kontrahenten als auch euer Charakter über schön anzuschauende Lauf- und Kampfanimationen. Das durchdachte Physiksystem, welches es ermöglicht, dass Feinde nach ihrem Ableben an Mauern lehnen oder über Brüstungen hängen, hat leider einen Nachteil. Alle Leichen werden nämlich durch Berührungen wie Puppen durch die Gegend geschleudert oder bleiben an eurem Fuß hängen, sodass ihr diese meterweit durch die Dungeons schleift. Dieser sogenannte Ragdoll-Effekt stört zwar das Gesamtbild, kann der herausragenden Atmosphäre des Spiels aber nichts anhaben.

Die dunkle Fantasystimmung wird durch die passend angewendeten Soundeffekte noch weiter untermauert. Stahl prallt im Kampf markerschütternd aufeinander, während ein Gurgeln einen Treffer in das Fleisch des Gegners beschreibt. Angriffe versteckter Gegner lassen sich durch berstendes Holz und gruselige Atemzüge vorausahnen. Die epische Hintergrundmusik trägt ihren Teil zum stimmigen Gesamteindruck bei. Dramatische Töne bei nahenden Bossen sind hier ebenso passend gewählt wie ruhigere Töne in den lauschigeren Gefilden des Spiels. Die englischen Synchronsprecher machen ihre Arbeit ebenfalls gut und überzeugen durch mysteriösen Singsang und sinnvolle Betonungen.  

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