FIFA 16: EAs Fussballsimulation im Wandel

Bedachterer Aufbau im Mittelfeld

Der FIFA Serie wird oft vorgeworfen, dass sie sich gameplaytechnisch zu wenig ändert. Mit FIFA 16 entkräftet EA dieses Argument – und spaltet damit die Fangemeinde. Fast schon heimlich still und leise wurde das Pass- und Offensivkonzept über den Haufen geworfen.

Bestimmten – vor allem online – vergangenes Jahr Spieler wie Ronaldo, Messi und Bale die Partien, geht es nun deutlich geruhsamer zu. Vorbei sind die Zeiten, in denen lange Bälle und unmenschliche Sprints zum Erfolg führten. In FIFA 16 liegt das Hauptaugenmerk auf einem geordneten Spielaufbau im Mittelfeld. Kurze, sichere Pässe bekommen den Vorzug vor riskanten Steilpässen oder langen Bällen in die gegnerische Verteidiger-Traube. Über die Art und Weise, wie die neue Art des Spielaufbaus erreicht wird, darf gestritten werden. Selbst technisch versierte Profis lassen gerne einfache Bälle verspringen. Die Reaktionszeiten, bis eure Spieler Pässe, Flanken und Schüsse abgeben, scheinen länger geworden zu sein. Vor allem das Passsystem hat in unseren Partien für viel Frust gesorgt.

In den Vorgängern richtete sich die Länge und Stärke eines Passes danach, wie lange ihr die jeweilige Taste gedrückt hielten. Wonach sich eure Pässe nun richten, war für uns undefinierbar. Ein kurzes Tippen auf den Button sorgte mal für einen kurzen, mal für einen langen Pass. Hielten wir die Taste gedrückt, um einen weiter entfernten Mitspieler zu bedienen, kullerte der Ball nur die Hälfte des Weges. Zumindest hier gibt es abhilfe: Mit RB und A schickt ihr einen harten Flachpass zu weit entfernten Kollegen. Entscheidet ihr euch nicht für ein Top-Team, werdet ihr durch die schlechteren Werte zusätzlich bestraft. Natürlich ist ein Marcel Risse im echten Fußball kein Xabi Alonso. In FIFA 16 wirken die technischen Unterschiede trotzdem wie Champions League und Dritte Liga.

Gegen die Verlagerung und das verringerte Spieltempo gibt es nichts einzuwenden. Warum nicht durch ein intelligenteres Stellungsspiel der Gegner? Warum lieber durch ein willkürlich erscheinendes Passsystem? In vielen Partien hatten wir das Gefühl, nicht selbst Herr der Lage zu sein, das Spiel und den Spieler gar nicht unter Kontrolle zu haben. Der reale Fußball lebt von seinen Tempowechseln. Taktieren im Mittelfeld ist nur eine Komponente dieser faszinierenden Sportart.

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3 Kommentare Added

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  1. Unreal86 7155 XP Beginner Level 3 | 30.09.2015 - 21:32 Uhr

    Kann da nicht überall zustimmen.

    Fuss und Buschmann sind bestenfalls Mittelmaß. Wenn man sich einmal die englischen Kommentatoren gibt, fragt man sich warum in den deutschen Kommentar nicht so viel Zeit und Aufwand investiert wird. Da liegen Welten dazwischen.

    Zum Karrieremodus:
    Den finde ich nicht blass. Es gibt genug Menschen, die eigentlich lieber PES zocken aber FIFA wegen dem Karrieremodus zusätzlich kaufen.
    Finde gerade durch das Vorbereitungsturnier und dem Training jede Woche wurde der Karrieremodus weiter aufgewertet.
    Wobei er in Sachen Transfers und Gehälter noch große Schwächen hat.

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  2. Unreal86 7155 XP Beginner Level 3 | 30.09.2015 - 21:35 Uhr

    Insgesamt bin ich etwas enttäuscht von FIFA 16. Es hat einfach zu viele Macken und wirkt zu unrund.

    Das Passpiel ist total komisch. Manchmal kann man sich tausend Pässe hin und her spielen, ohne dass der Gegner dazwischen kommt aber dann kommen auch wiederum die einfachsten Pässe nicht an oder machen nicht das, was man will/drückt.

    Der Schiri ist nach wie vor ne Katastrophe was in viel zu vielen Elfmetern mündet. Außerdem gibt es viel zu viele Pfosten- und Lattentreffer, was in der Summe einfach unrealistisch ist.

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  3. Unreal86 7155 XP Beginner Level 3 | 30.09.2015 - 21:36 Uhr

    Hinzu kommt das Problem mit der Geschwindigkeit. Früher war zwar oft die Taktik, dass man einfach schnelle Spieler nimmt und damit den Gegner einfach in Grund und Boden läuft. Das wurde entschärft, was an sich gut ist. Aber jetzt ist es so, dass nen Spieler wie Messi kaum nen Laufduell gegen nen Spieler vom FC St Pauli gewinnt. Und das kann es doch auch nicht sein.

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