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Prachtvolles Sightseeing
Aufgrund des knappen Budgets hat Jane Jensen bei der Entwicklung von Gray Matter fast komplett auf 3D verzichtet und sich für dreidimensionale Charaktere in klassischen 2D-Schauplätzen entschieden. Dies scheint genau die richtige Entscheidung gewesen zu sein. Die gezeichneten Szenerien wurden wundervoll illustriert und schaffen durch zahlreiche verschiedene Farbakzente und Beleuchtungen einzigartige Stimmungen. Ihr durchstreift dem realen Oxford entstammende Sehenswürdigkeiten, die ihren Vorbildern detailgetreu nachempfunden sind. Der Carfax Tower beispielsweise wurde samt seiner angrenzenden Straßenzüge bis ins kleinste Detail ins Spiel integriert. Sogar die rote Telefonzelle vor dem Turm hat ihren Weg ins Spiel gefunden. Welche Funktion diese hat, wird an dieser Stelle allerdings nicht verraten. Ihr bereist nicht nur die Innenstadt, sondern auch die bekannten Colleges, Kathedralen, Kliniken und Bibliotheken des englischen Ortes, welche jeweils eine andere Atmosphäre einfangen.
Die dreidimensional gestalteten Charaktere passen sich hervorragend der Umgebung an, ohne wie ein Fremdkörper zu wirken. Leider sind Sam, David und Co. nicht so detailliert modelliert, wie in anderen Toptiteln. Der Gesamtwirkung der Szenerie tut dies jedoch keinen Abbruch. Schwerer hingegen wiegen die recht hölzernen Animationen der Protagonisten, die sich vor allem in den gescripteten Sequenzen bemerkbar machen. Auch die Portraitaufnahmen, welche in Dialogen eingeblendet werden öffnen und schließen ohne jeglichen Ausdruck den Mund. Gefühlsregungen passend zu den Gesprächsthemen hätten hier noch einiges zur Stimmung beitragen können. Musikalisch finden sich in Gray Matter einige Leckerbissen mit Ohrwurmpotenzial. Bereits nach geraumer Zeit werdet ihr euch dabei ertappen, wie ihr die Hintergrundmusik leise mitsummt. Dadurch werdet ihr auch merken, dass sich die dargebotenen Stücke schnell wiederholen. Eine größere Auswahl an der Szenerie angepassten Untermalungen hätte dem Spiel gut getan.
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