HISTORY Great Battles Medieval: HISTORY Great Battles Medieval – Nachtest

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Modernes Schachspiel
Steuerungstechnisch gestaltet sich der Hundertjährige Krieg recht einsteigerfreundlich. Gerade einmal drei Tastenbelegungen müsst ihr euch merken, die im Spiel wichtig sind. Der X-Button versetzt das Spiel in eine Art Stillstand, sodass ihr eure Einheiten ausrichten und ihnen in Ruhe Befehle erteilen könnt. Ein weiterer Druck auf X startet die Echtzeitschlacht, in derer eure Mannen die ausgegebenen Kommandos in die Tat umsetzen. Die A-Taste dient zur Auswahl der Einheiten und gleichzeitig zum Vergeben von Laufwegen und Angriffsaktionen. Mit dem linken Analogstick bewegt ihr den Zielcursor über die Karte, um so eure Soldaten bzw. deren Gegner gezielt anvisieren zu können. Der rechte Stick dreht die Kamera und regelt den Zoom. Über Y lassen sich zudem Kampfkarten auswählen, die ihr auf eure Armee verteilen könnt, um diese beispielsweise durch einen Kampfschrei vorübergehend zu stärken oder gegnerische Einheiten mit gezielten Bonusangriffen zu malträtieren.

Das war es dann aber auch mit der Einsteigerfreundlichkeit und der Ernst der Schlacht beginnt. Hier zeigt sich direkt zu Beginn, dass das Balancing im Schwierigkeitsgrad nicht stimmt. Einige Missionen schafft ihr locker in 30 bis 40 Sekunden, an anderen werdet ihr euch auch nach dem zehnten Versuch noch die Zähne ausbeißen, weil ihr nicht über das nötige Einheitenmaterial verfügt. Die unterschiedlich ausgebildeten Soldaten sind nämlich trotz ihrer Stärke nicht gegen jede Art von Gegner effektiv. Zudem spielt die Umgebung eine große Rolle in den zahlreichen Schlachten und wirkt sich je nachdem, ob ihr euch in Wäldern, auf freier Ebene oder im Gebirge befindet, unterschiedlich auf euch und eure Widersacher aus. Eure Bogenschützen haben nur eine Chance gegen Gegner auf freier Ebene, wenn diese entweder ohne oder mit sehr kleinen Schilden unterwegs sind. Lanzenträger eignen sich hervorragend gegen Reiter, sind aber gegen andere Truppen kaum effektiv. Soldaten hoch zu Ross wiederum mähen ohne Probleme Armeen mit Kurzschwertern nieder, können sich allerdings in steinigen Gegenden kaum bewegen.

Bis auf eine kurze Einführung mit zwei kleinen Beispielen lassen euch die Entwickler mit der Ideenfindung komplett alleine, nicht einmal in der Anleitung finden sich übersichtliche Hinweise auf optimale Armeekombinationen. Stattdessen gibt es nur eine Kurzzusammenfassung im Fließtext, den ihr zur optimalen Nutzung wohl erst auswendig lernen müsstet. So dürft ihr im Nerven raubenden „Trial and Error“-Verfahren herausfinden, wie welche Soldatenklasse am leichtesten zu knacken ist. Leider lässt sich dies in der Hektik des Kampfes kaum erschließen. Überhaupt werdet ihr viel Zeit damit verbringen, euch im Pausenmodus die nächsten Schritte wie in einer guten Partie Schach im Voraus zurecht zu legen. Ein munteres nach vorne stürmen ist in Great Battles Medieval nämlich kaum möglich, ohne innerhalb von Minuten das Zeitliche zu segnen. Und so heißt es im Spielverlauf immer wieder warten, pausieren, planen, reagieren und wieder pausieren, woran man merkt, dass die Jungs von Slitherine ursprünglich aus dem Brettspiel-Genre kommen. Wer mit dieser Passivität leben kann, der wird am strategischen Denken vielleicht Freude finden. Echtzeitstrategen unter euch hingegen verbannen das Spiel wohl schon nach zwei bis drei Missionen aus ihrer Konsole.

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