War ich wirklich so gut?
Denn das Spiel verdankt seine leichte Zugänglichkeit nicht etwa seinen simplen Tanzschritten. Im Gegenteil: Die Choreografien wurden von echten Profis ausgearbeitet und zaubern unerfahrenen Tänzern schnell Knoten in die Beine. Es ist eher die Bewegungserkennung, mit der euch das Spiel partout nicht schlecht aussehen lassen will. Die Erkennung eurer Tanzschritte fällt nämlich sehr salomonisch aus. Albernes Rumgehampel nahe an der vorgegebenen Bewegung bringt euch fast ebenso viele Punkte wie die perfekte Ausführung. Schließlich soll der Spaß ja im Vordergrund stehen. Und Menschen, denen man sagt, dass sie nicht gut tanzen haben eben keinen Spaß – selbst wenn das die Wahrheit ist.
Abseits dieser diskutablen pädagogischen Einstellung eignet sich Just Dance 2014 auch sonst nicht für das Erlernen des Hüftschwingens. Es gibt weder Trainingsmodi noch Schwierigkeitsgrade. Wer einen Song wirklich erlernen will, der muss gute Lernfähigkeiten besitzen – oder viel Ausdauer beim Trial-and-Error. Schade eigentlich, denn dadurch unterscheidet sich der Titel wieder einmal kaum von seinem Vorgänger. Partymäßiges Herumhüpfen vor dem Fernseher ist angesagt. Entwicklungen in der Spieltiefe werdet ihr vermissen.
Immerhin gibt es Nachschub bei den Spielmodi. Die Klassiker wie Battles, Just Sweat oder die Mash-ups sind weiterhin mit von der Partie. Manche der Modi müsst ihr durch fleißiges Tanzen erst freischalten. Interessant wird es beim „On Stage“-Modus, mit dem sich einer der sechs Spieler in den Vordergrund tanzen kann. Ihr übernehmt dann den Part der Frontsau, während eure Freunde den Part der Backgroundtänzer übernehmen. Dank Kinect dürft ihr die Lieder wie beim Karaoke mitgrölen, um eure Punkteausbeute zu verbessern. Ist euch euer Wohnzimmer langsam zu klein, könnt ihr Spieler aus der ganzen Welt herausfordern. Im Mehrspielermodus bekommen alle Tänzer einer Partie den gleichen Song zeitgleich präsentiert. Vielleicht schafft ihr es ja, den nächsten großen US-Star auf der Xbox One zu besiegen?
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