Lords of the Fallen: Alles nur geklaut im Action-Rollenspiel?

Fazit

Lords of the Fallen schafft eine atmosphärische Fantasy-Welt, die allerdings nicht das einhält was sie mit der Anfangssequenz verspricht. Klar, das Artdesign und die grafische Präsentation zeichnen ein episches Szenario vom Untergang der Welt, die Charaktere und das Storytelling können jedoch in keiner Weise mithalten. Statt lebendiger Akteure stehen eure Protagonisten in bester MMO-Manier wie Salzsäulen auf ihrem Platz, egal ob um sie herum gerade fünf Wächter nach eurem Leben trachten oder nicht.

Das Gameplay des Action-Rollenspiels ist gut von Dark Souls kopiert, wurde jedoch sinnvoll mit einer eigenen Note ergänzt. So könnt ihr eure Erfahrungspunkte an fair verteilten Checkpoints wie auf einem Bankkonto lagern oder Risiko gehen und den Erfahrungsmultiplikator erhöhen. Die Kämpfe wurden knackig, aber fair gestaltet und machen ebenso süchtig wie beim Konkurrenten. Leider gilt das nicht für alle Bosskämpfe.

Durch aufgeblähte Lebensleisten und teils frustrierende Todes-Angriffe der Bosse geraten die Fights manchmal zur langwierigen Routineschlacht und manchmal zum spielspaßkillenden Frustmarathon. Hier fällt spätestens auch das schlechte Balancing zwischen den Klassen auf. Denn während ihr als Krieger dank hohem Schaden und schwerer Rüstung massig Zeit spart, müsst ihr als Kleriker und Schurke wesentlich behutsamer vorgehen und eine Strategie der kleinen Schritte fahren.

Wer von Dark Souls begeistert war, den wird Lords of the Fallen zwar unterhalten, aber nicht so begeistern wie der geistige Vater. Dafür ist es im Vergleich zum Todeskönig nicht rund genug und stört durch die flache Story. Wem jedoch die Souls-Reihe zu schwer war und wer mehr Wert auf grafisch eindrucksvolle Umgebungen legt, der wird sich an diesem Titel erfreuen können. Aber Vorsicht: Eine hohe Frusttoleranz solltet ihr mitbringen, denn auch Lords of the Fallen ist mehr als ein reiner Buttonmasher.

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