NeverDead: Der Unsterbliche mit den fliegenden Gliedmaßen im Test

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Lieber Arm dran als Bein ab

Jaja, ewiges Leben hat nicht nur vor Vorteile. Davon kann Bryce Boltzmann ein Lied singen. Über 500 Jahre wandelt er schon nun auf der Erde. Ein Oberdämon hat ihn zum ewigen Leben, das Bryce jetzt lustlos fristet. Im Laufe der Jahre ist aus dem einst rachsüchtigen und naiven Dämonenjäger ein abgebrühter, zynischer Drecksack geworden, der mit mehr oder minder witzigen Einzeilern um sich wirft. Zusammen mit seiner sterblichen Partnerin Arcadia schnetzelt er in der Gegenwart fleißig Dämonen für eine Regierungsorganisation. Bei einem ihrer Aufträge treffen die beiden auf die erfolglose Pop-Sängerin Nikki, in der mehr steckt als nur Talentfreiheit. Tatsächlich scheint sie Bryces einzige Chance auf Rache zu sein…

Okay, der Plot ist nicht wirklich mitreißend. Ein grimmiger Dämonenjäger auf der Suche nach Rache und ein junges Mädchen, das ihm die Chance dazu bieten kann. Das ist ein Szenario, das euch ab der ersten Sekunde bekannt vorkommt und von Anfang an ein bisschen ausgelutscht wirkt. Auch was die Erzählweise angeht hätten die Entwickler ihre Entscheidung noch einmal überdenken sollen. Ohne Einleitung oder Vorwarnung werdet ihr mitten beim Kampagnenstart mitten in eine CGI-Sequenz geschleudert, Erklärungen fehlen vollkommen. Wie Bryce schließlich vor 500 Jahren an seine Unsterblichkeit gekommen ist, wird euch erst im Laufe des Spiels anhand von einigen Bruchstücken erklärt, wenn ihr euch das meiste eh schon zusammengereimt habt oder es einfach am Allerwertesten vorbeigeht. Eine gute Exposition geht anders.

Zudem sind die Charaktere von NeverDead zwar nicht unbedingt unsympathisch, aber werden zu wenig ausgeführt. Bryces Kampf gegen die Unsterblichkeit wäre beispielsweise ein wunderbares Spielfeld für allerlei nihilistische und/oder selbstzerstörerische Ansätze und dergleichen. Stattdessen ist und bleibt er ein eindimensionaler Actionheld und erfüllt sämtliche Klischees. Er lungert in der Bar herum, lässt den Macker und den Macho raushängen und hat immer einen pseudocoolen Spruch auf den Lippen, den er zu jedem passenden und unpassendem Zeitpunkt loswerden muss.

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