Night Call: Test zur Pariser Mörderjagd im Taxi

Fazit

 
Wer Action sucht, ist bei Night Call definitiv an der falschen Adresse. Ihr braucht die nötige Zeit und vor allem Ruhe, um euch auf dieses Spiel einzulassen. Und ihr solltet gerne und viel lesen. Die Mischung aus Taxifahren und nebenbei eigene Ermittlungen führen, ist durchaus innovativ und im Großen und Ganzen gut gelungen. Wer sich darauf einlässt, wird mit tiefgründigen, herausragend geschriebenen Dialogen und einer einzigartigen Atmosphäre belohnt.

Gerade der sehr eigenwillige Grafikstil und die stimmige Hintergrundmusik sorgen für eine bedrückte, unheilvolle Stimmung. Leider erschweren die verwirrende Spielstruktur und die mangelnde Aufklärung über die Möglichkeiten im Spiel den Einstieg in Night Call merklich. Zwar erhöhen drei unterschiedliche Schwierigkeitsgrade den Wiederspielwert, der aber durch die sich wiederholenden Dialoge gleich wieder reduziert wird. Somit bleibt als Fazit zu sagen: erzählerisch wow, gameplaytechnisch mit Luft nach oben.

Selbst die besten Dialoge können nicht kaschieren, dass es im Kern um immer dieselben Tätigkeiten geht, Ausnahmen, wie die Untersuchungen an besonderen Orten, natürlich ausgenommen. Fahrgast aufnehmen, Dialoge führen, hin und wieder tanken, Infos sammeln und am Ende der Schicht, die Infos ordnen. Insgesamt gilt es fünf Fälle zu lösen, was wenigstens thematisch Abwechslung bietet. Ein Multiplayermodus ist übrigens, wie meist in diesem Genre, nicht vorhanden. Night Call ist sicher kein Spiel für jedermann, aber es lohnt sich auf jeden Fall, es wenigstens mal anzutesten.

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