Summertime Madness: Test zum bunten Puzzle-Walking-Simulator

Sommerlicher Wahnsinn

Der Puzzle-Walking-Simulator beginnt auf einer idyllischen, kunterbunt gestalteten Insel, die euch mit farbenfrohen Wiesen, herumschwirrenden Schmetterlingen und saftig grünen Blumenwiesen begrüßt. Da euch Summertime Madness weder ein großartiges Tutorial noch zielführende Wegweiser bietet, stampft ihr einfach mal drauf los und erkundet das schmucke Eiland auf eigene Faust.

Aufgrund der überschaubaren Größe der Insel beziehungsweise der jeweiligen Bereiche, die ihr im Laufe des Spiels entdeckt, erschließt sich der Spaziergang aber weitestgehend selbst, sodass euch dementsprechend keine ausufernden Wanderwege in Richtung Orientierungslosigkeit bevorstehen werden.

Des Weiteren verfügt ihr lediglich über eine Sprint- sowie Aktionstaste, sodass euch dahingehend keine spielerisch vielfältige Offenbarung erwartet. Dennoch schafft es das Spiel, euch durch den unglaublich liebevollen Charme in den Bann zu ziehen, auch wenn ihr beispielsweise nicht wie verrückt über die Wiesen springen könnt.

Mittels einer Taschenuhr, die ihr zu Beginn eurer Reise erhaltet, könnt ihr jederzeit überprüfen, wie lange ihr bereits in eurer eigens kreierten Fantasiewelt umherirrt und wie viel Zeit euch noch bis zum finalen Glockenschlag bleibt. Darüber hinaus könnt ihr mit dieser Sackuhr Hinweise einfordern, die allerdings je fünfzehn Minuten Zeit kosten, sodass euch zwar sofortige Hilfe gewährt wird, aber gleichzeitig zeitlicher Druck entsteht.

Bereits nach wenigen Minuten eröffnet sich euch dann der Kern von Summertime Madness – die knackigen Rätsel- und Puzzleaufgaben, die es stellenweise wirklich in sich haben. So müsst ihr größtenteils eine gewisse Reihenfolge von Schaltern betätigen, die euch letzten Endes neue Wege eröffnen, um euer packendes Abenteuer fortzusetzen.

Dabei bereist ihr verschiedene Levels oder Gebiete, die euch mit abwechslungsreichen Themen und Spielwelten präsentiert werden. So erwartet euch unter anderem ein vertracktes Treppen-Haus, das euch an den Rand eures Verstandes führen wird, oder ein äußerst luftiges Wege-Labyrinth, für dessen Lösung ihr wahrlich euren Kopf einschalten müsst. Nach circa zwei bis drei Stunden ist der unterhaltsame Rätselspaß aber schon wieder vorbei und der Abspann läuft über euren Bildschirm.

Der metaphorische Charakter des gesamten Spiels lässt euch hierbei viel Freiraum für mögliche Interpretationen, eine kohärente Rahmenhandlung beziehungsweise feste Erzählstrukturen, die euch zumindest hin und wieder an die Hand nehmen und euch somit den profunden Inhalt näherbringen, sucht ihr jedoch vergeblich.

Wie es sich für einen waschechten Walking Simulator gehört, wurden dem Rätsel-Spaziergang selbstverständlich auch einige Sammelgegenstände spendiert. So könnt ihr euch auf die Spürnasen-Suche nach künstlerischen Graffitis, versteckten Kunstgemälden oder spielbaren Musikinstrumenten machen, um wirklich jedes Geheimnis des Spiels zu lüften. Wer davon noch nicht genug bekommt, darf außerdem die mysteriösen Räume aufspüren, die nur schwer auffindbar sind.

Obwohl Summertime Madness grafisch eine individuelle Note versprüht, dürft ihr kein hochwertiges Optik-Feuerwerk erwarten. Die liebevoll gestalteten Spielwelten sind hübsch anzuschauen, hier und da gibt es einige Details zu begutachten und insgesamt wirkt vieles wie aus einem Guss – trotzdem wird es für euch vermutlich keine visuell erinnerungswürdige Reise werden. Seitens der Akustik verhält es sich sehr ähnlich: Der solide Soundtrack untermalt die größtenteils ruhige Atmosphäre und verwöhnt euch durchgehend mit harmonischen Klängen, die dementsprechend leicht ins Ohr gehen.

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