The Witcher 3: Wild Hunt: Der Hexer bricht auf zu seinem letzten Abenteuer

Fazit

The Witcher 3 ist in allen Belangen ein episches und fantastisches Rollenspielerlebnis! Die lebendige, gigantische Spielwelt hält an jeder Ecke kleine und große Schicksale bereit. Jeder Bewohner des Landes hat sein eigenes Päckchen zu tragen. Und so abwechslungsreich wie die Welt um euch herum ist, so vielschichtig sind auch seine Bewohner. Oft werdet ihr euch dabei ertappen, eure Prinzipien durch die gut geschriebenen Geschichten in Frage zu stellen. Und in Situationen, in denen die Menschen doch nicht die sind, die sie am Anfang zu sein schienen, werdet ihr eure Taten auch verfluchen.

Wo andere Rollenspiele auf Schwarz-Weiß-Geschichten und Masse setzen, vermittelt euch CD Projekt RED ein zwielichtiges Grau mit Klasse. Die Atmosphäre des Krieges packt euch an jeder Weggabelung; die politischen Wirren lassen euch oft ohnmächtig zurück. Euch, der eigentlich mit dieser Politik nichts zu tun haben will und stattdessen gegen ein viel größeres Übel kämpft. Als Geralt von Riva habt ihr wahrlich das Gefühl, das epische Zünglein an der Waage des Schicksals zu sein.

Neben den tollen Dialogen, den Packenden Quests und der atemberaubenden Landschaft weiß auch das Kampfsystem zu überzeugen. Wer in The Witcher 2 noch resignierend die Hände über dem Kopf zusammengeschlagen hat, der wird sich nun sehr viel schneller zurechtfinden. Zwar braucht auch der dritte Anlauf des Hexers einige Eingewöhnungszeit. Danach geht das Führen von Stahl- und Silberschwert jedoch gekonnt von der Hand.

Auch wenn ein erster Patch bereits zahlreiche Bugs beseitigen konnte, trüben immer noch ein paar Kinderkrankheiten das Rollenspielerlebnis. Aufpoppende Charaktere und Gegenstände nerven ebenso wie nachladende Texturen. Auch die KI eurer Gegner stellt sich manchmal dämlich an. So hat sich beispielsweise eine Gruppe Räuber bequem per Armbrust ausschalten lassen, weil sie uns zwar gesehen hatte, aber wie angewurzelt auf ihren Spots stehen blieb. Das sind jedoch nur kleine Kratzer in der blankpolierten Oberfläche dieses Vorzeigerollenspiels. Es wäre eine Schande, wenn dies wirklich Geralts letzter Auftritt gewesen sein sollte.

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