Spiel-Film für Erwachsene
Das Adventure Twin Mirror unterscheidet sich auf den ersten Blick kaum zu Titeln wie beispielsweise Life is Strange oder Tell Me Why, die ebenfalls von der französischen Spieleschmiede Dontnod erschaffen wurden.
So untersucht ihr in der Rolle von Sam Higgs interaktive Umgebungen, unterhaltet euch mit zwielichtigen Personen und lüftet nach und nach das dunkle Geheimnis um das malerische Örtchen Basswood mitsamt seinen klammheimlichen Bewohnern. Stellenweise erinnert das düstere Setting an Remedys Klassiker Alan Wake – selbst die beiden Protagonisten ähneln sich optisch ein wenig.
Häufig werdet ihr mit hervorragend inszenierten Filmsequenzen verwöhnt, welche unter anderem die mitreißende Handlung fortspinnen und euch das Gefühl eines klassischen Spiel-Films vermitteln. Wer mit diesem cineastischen Spielstil – ähnlich zu Life is Strange – nichts anfangen kann, sollte besser einen großen Bogen um Basswood machen.
Während die vorherigen Spiele Dontnods noch im episodischen Format veröffentlicht wurden, stellt Twin Mirror dagegen ein abgeschlossenes Erlebnis ohne temporäre Unterbrechungen dar, sodass ihr euch sofort in den vollumfänglichen Spielgenuss stürzen könnt.
Weiterhin entfernt sich Twin Mirror vom eher Übernatürlichen und wendet sich dem psychologischen Kriminalthriller zu, der euch eine vergleichsweise glaubwürdige und düstere Handlung präsentiert. Sam Higgs hat dementsprechend keine krassen Superfähigkeiten oder übermenschliche Kräfte, muss dafür aber mit seinen eigenen Dämonen kämpfen.
So stellt sich schnell heraus, dass Sam eine wahrlich analytische Frohnatur ist, die aber kaum den sozialen Gepflogenheiten entspricht und daher oft missverstanden und fälschlicherweise stereotyp abgestempelt wird. In solchen Momenten erscheint stets Sams imaginärer Freund, der die zwischenmenschlichen Defizite seines realen Alter Egos versucht zu kompensieren und ihm durch nützliche Ratschläge dahingehend behilflich sein möchte.
Diesbezüglich verlangt das Spiel von euch immer wieder mal eine Entscheidung, die ihr entweder im Sinne des analytisch denkenden Sams beziehungsweise des sozialkompetenten Doubles treffen könnt. Je nach Wahl verläuft die Handlung marginal differenziert, wobei letzten Endes leider keine deutlich spürbaren Unterschiede festzustellen sind.
Darüber hinaus muss man dem Spiel ankreiden, dass emotionale Gemütszustände trotz detaillierter Grafik kaum durch Mimik und Gestik der Figuren widergespiegelt werden, sodass es euch des Öfteren schwerfällt, Situation dahingehend richtig einzuschätzen.
Zudem stellt sich Twin Mirror aufgrund der relativ geringen Spielzeit von rund sechs Stunden selbst ein Bein, da ihr euch somit nicht ausführlich genug mit den vermeintlich tiefgründigen Charakteren auseinandersetzt, keine Bindung zu diesen aufbaut und diese letztendlich allesamt blass bleiben. Gerade der ambivalente Sam mit seiner fast gar autistischen Nuance entfaltet sich während des Abenteuers leider nur geringfügig und lässt dementsprechend enormes Potential brach liegen.
Inhaltsverzeichnis
Danke für den Test, klingt alles oaky aber ich bin leider wirklich kein Freund von SPielfilmen,
also abgehackt,
allen anderen die es sich zulegen dennoch viel Spaß damit 😉
Also dem Test nach warte ich doch lieber etwas, ob es vielleicht im GP landet.
Hm. Na da sind mir dann die 30 Euro Zuviel. Irgendwann kommt das in den sale und dann Schlag ich zu
Klingt ganz gut, jedoch werde ich es wohl nur spielen wenn es im GP landet.
Ich habe schon zugeschlagen. Bin aber noch nicht zum spielen gekommen… ich werde aber bestimmt meinen Spaß mit dem Spiel haben.
Hatte eigentlich sehr viele Erwartungen an das Spiel, der Test klingt ein wenig ernüchternd, da mein Spiele Stapel noch hoch genug ist werde ich wohl mal abwarten auf einen Sale oder in es in den gp kommt.
Sehe ich genauso wie andere hier, wenn es im GP landet werde ich es spielen…
Ansonsten Test sehr gut geschrieben!
„#PowerYourDreams“
Da warte ich lieber auf nen Sale oder den GP.
Mag zwar solche „Spiele“, aber 30 Ocken ist mir dafür zu viel.
Danke für den Testbericht, im GP wird vll. angetestet.
David Cage soll mal schönes Zaubern, bis dahin ist das ne ordentliche alternative