Battlefield 3: DICE spricht über neue Multiplayer-Philosophie

Lead Multiplayer Designer Lars Gustavsson gibt in einer ersten Ausgabe der neuen Battlefield Blogreihe zahlreiche Details zur Multiplayer-Philosophie von Battlefield 3 bekannt. Mit zahlreichen Informationen, einigen Screenshots und Videoausschnitten wollen euch die Entwickler somit die Zeit bis zum Release am 28. Oktober 2011 versüßen.

Als Lars Gustavsson den Auftrag erhielt, den neuen Multiplayer-Part zu Battlefield 3 zu kreieren, kam ihm sofort Battlefield 2 aus dem Jahre 2005 in den Sinn. Er konnte sich noch sehr gut an die Aufrufe der Fans erinnern und wusste aber auch, dass es an der Zeit war das Spiel einem noch größerem Publikum zu präsentieren.

Nun stellte sich Lars einigen Fragen im Entwicklerblog, diese und die dazugehörigen Antworten möchten wir euch natürlich nicht vorenthalten.

Hi Lars! Was war das Hauptziel bei der Entwicklung des Mehrspielers in Battlefield 3?

Wir dachten sehr viel über Battlefield 2 nach und wie wir uns mit Battlefield 3 auf den Vorgänger beziehen können. Die Philosophie damals hinter Battlefield 2 war eindeutig: „Spielt das Spiel auf unsere Weise, oder spielt woanders!“ – nun haben wir aber alles komplett umgekrempelt und diese Mentalität über Bord geworfen. Jetzt wollen wir allen Spielern eine Vielzahl an Gameplay-Erfahrungen ermöglichen. Wir schreiben niemanden mehr vor, wie er das Game spielen soll, jeder kann selbst frei wählen und den für sich besten Weg einschlagen.

Wie macht sich das in Battlefield 3 bemerkbar?

Ein Teil davon ist die Vielfalt in den Spielmodi, die jeder spielen kann und die vielen verschiedenen Umgebungen, in denen es die Spieler verschlägt. Von den offenen Schlachten, die jeder in Battlefield 2 so geliebt hat, bis hin zu den engen Straßen- und Häuserschlachten, in der ein »strengeres Gameplay« zum Einsatz kommt. Dies Kombination dieser Elemente und das Hinzufügen der Zerstörungsmöglichkeiten plus die Integration unseres Battlelog in einem und dem gleichen Paket, sind Features, die meiner Meinung nach niemand im Stande ist so umzusetzen.

Woher kam diese „Spiel es auf unsere Weise“-Mentalität und wieso hat sich diese Ansicht drastisch geändert?

Ich denke, dass kommt auch ein bisschen wegen unserer einzigartigen Spielmodi wie Rush oder Conquest. Wir waren sehr stolz auf diese Spielmodi und sind es bis heute noch, aber als wir mit Battlefield 3 anfingen, begannen wir über unsere eigenen Ansichten zu diskutieren. Wir haben über die Stärken und Schwächen der Serie diskutiert und hatten am Ende zahlreiche sehr interessanter Fragen auf dem Zettel stehen. Muss das Teamplay immer in einem Squad sein oder reicht es einfach nur zusammen zu agieren? Bin ich ein schlechter Spieler, wenn ich keine Lust habe in Squads zu spielen? Was ist, wenn ich nur Team-Deathmatch oder nur mit Infanterie spielen will? Diese Diskussionen haben uns wirklich die Augen geöffnet und haben völlig neue Ansichten, über uns selbst und dem was wir mit Battlefield 3 erschaffen wollten, hervorgebracht.

Battlefield 3 wird das beste Battlefield. Die Frostbite 2 Spielengine lässt uns nicht nur umwerfende Multiplayer-Maps kreieren, sondern gibt uns auch die Möglichkeit eine Karte mit völlig unterschiedlichen Umgebungen zu erstellen. Die klassischen Mehrspielerkarten in Battlefield waren immer sehr offene Areale, die für Panzer, Helikopter und vieles mehr geeignet waren. Nun versetzen wir die Schlacht in die engen städtischen Bereiche und zeichnen einen starken Kontrast zu den sonst üblichen Spielelementen.

Auf der E3-2011 haben wir die Map Operation Métro im Rush Modus präsentiert und allen Besuchern eine kleine Hands-On Session erlaubt. In vielen Aspekten zeigt diese Karte unsere neue Multiplayer-Philosophie. Der Operation Métro Kampf beginnt in einem üppigen Park außerhalb der Pariser Innenstadt. Als die Angreifer nach vorne preschen, nehmen sie zwei feindliche Basisstationen ein. Dies ist der Zeitpunkt, wo die meisten Multiplayer-Modi in einem normalen Spiel enden würden.

In Battlefield 3 bedeutet dies nur den Anfang einer viel größeren Reise, eine Reise, die den Spieler durch eine Reihe von unterschiedlichen und wechselnden Umgebungen schickt. Jeder Bereich muss dabei neu eingestuft werden. Die Spieler müssen ihre Kampftaktiken überdenken und auch ihre Loadouts während der Schlacht anpassen.

Aus dem Park heraus müssen sich die Spieler durch eine enge, dunkle und zerbombte U-Bahn Strecke einen Weg bahnen. Danach geht es wieder nach oben in die Innenstadt, durch die Straßen der Metropole bis zum finalen Showdown vor der Pariser Börse.

Dieser Übergang von weiten Arealen in enges Territorium und wieder hinaus, ist weitaus mehr als der typische »ummauerte« Mehrspielermodus. Das Spielgefühl wechselt von großen Team-Deathmatch Gefechten in enge Deathmatch-Kämpfe zurück in kleinere Squad-Einsätze.

Wo wir gerade darüber sprechen, Team-Deathmatch wird auch wieder fest in unseren Menüs implementiert sein. Der TDM-Modus fehlt seit Battlefield 1942. Und um es mit Lars eigenen Worten zu sagen: „Es wäre eine Straftat gewesen mit den Möglichkeiten der Frostbite 2 Engine, den Spielern keinen Team-Deathmatch Modus anzubieten!“

Und da wir unsere Ansichten geändert haben, können Spieler nun auch Matches erleben, bei denen ausschließlich Infanterie zum Einsatz kommen wird.

Bei DICE waren wir immer sehr stolz auf unsere klassischen Spielmodi wie Conquest und Rush. Sie verkörpern vieles, für was Battlefield steht: Kriegsführung mit einem Schwerpunkt auf Teamplay. Aber sich nur darauf zu konzentrieren kam für uns nicht in Frage, wir wollten auch das Pick-up-and-Play und die Instant-Action bieten. Sowas eben, wie ein traditioneller Team Deathmatch-Modus eben.

Fans der Serie können sich sicher sein: Conquest und Rush sind zurück! Besser, schöner und stärker denn je. In Kombination mit dem TDM-Modus, bedeutet dies, dass Battlefield 3 nun in vielen weiteren Variationen spielbar sein wird. Und dies ist auch noch nicht alles, denn wir haben noch einiges in nächster Zeit anzukündigen. Dazu aber später mehr!

Okay, eine letzte Frage an dich Lars: Battlefield 3 hat mit Abstand den größten Umfang und zahlreiche Änderungen mit gigantischem Ausmaß spendiert bekommen. Wie wollt ihr die Balance zwischen neuen Spielern und Hardcore-Fans finden?

Ich habe die Aufgabe mit Wehmut übernommen. Ich war bereits der Lead Designer in Battlefield 2 und ich aber großen Respekt für alle Fans von Battlefield 2. Ich weiß auch, dass jede Veränderung im Spiel, eine Veränderung ihres »Darlings« sein könnte. Doch bei allen Möglichkeiten freue ich mich am meisten, dass wir nach sechs Jahren zurück zum Ursprung der Battlefield-Serie kommen und ich bin mir sicher, dass wir hier mit unseren Fähigkeiten und Tools etwas schier Unglaubliches schaffen.

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