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Gratwanderung des Geschmacks
Besonders ansprechend ist auch der Abschnitt, in dem ihr in Mundus Nachrichtenturm eindringen wollt. Während man in der realen Welt tatsächlich nur einen ganz normalen Turm sehen kann, schickt euch der Limbus in die Spiegelung im Wasser vor dem Turm. Ihr lauft also unter Wasser mit den Füßen nach oben durch eine abgefahrene farbenfrohe Welt, während die Skyline der Stadt am Horizont auf dem Kopf steht.
Die neuen Ideen sehen mitunter nicht nur optisch faszinierend aus, sondern zeugen von einer Menge Kreativität seitens der Entwickler. An manchen Stellen übertreibt es das Spiel für unseren Geschmack dann aber leider auch mit der Abstraktheit. So erinnert etwa der Discoabschnitt nach gut zwei Dritteln des Spiels viel eher an den Film Tron als an klassische Devil May Cry Szenerien, was besonders Freunden des alten Stils mit den verlassenen Schlössern und Kerkern sauer aufstoßen dürfte. Auch die Endgegner werden nach dem ersten bereits aus der Demo bekannten Vieh immer abgedrehter und lassen euch teilweise fragend auf die Disc gucken, ob ihr da wirklich gerade Devil May Cry im Laufwerk habt. Doch glücklicherweise bleiben diese Stellen die Ausnahme und haben uns damit letztlich doch einen sehr positiven Eindruck vom neuen Stil vermittelt.
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