Freitag der 13. Das Videospiel: Test zum mörderischen Camp-Urlaub am Crystal Lake

Gemeinsam sind wir stark

Gut gelungen ist in unseren Augen das Balancing in Freitag der 13. Das Spiel. Auf den ersten Blick mag Jason dank seiner Spezialfähigkeiten zwar viel zu stark zu sein. Er kann nämlich mit einer Art Infrarotsicht die Counselor erblicken und frei auf der Karte herumteleportieren. Dazu ist er praktisch unsterblich, die Teenager jedoch nicht. Andererseits werden alle diese Vorteile durch eine perfekte Zusammenarbeit der übrigen Spieler mehr als aufgewogen. Wenn ihr euch mit euren Mitspielern abstimmt und euch gegenseitig den Rücken freihaltet, kommt ihr auf die Siegerstraße. Schiebt ihr aber den Teamgedanken von euch und agiert als Einzelspieler, werdet ihr die direkte Konfrontation mit dem maskierten Killer nicht überleben. Während unserer Tests erlebten wir beides. Mal waren alle Counselor tot, mal hatte Jason überhaupt keinen zur Strecke gebracht. Dies sorgt für anhaltende Motivation.

Die Steuerung lässt ebenfalls kaum Wünsche offen. Ihr manövriert eure Charaktere zielsicher durch das Gelände. Auch die vielen Spezialfähigkeiten lassen sich einfach auslösen. Lediglich der Umstand, dass die A-Taste mehrfach belegt ist, erwies sich des Öfteren als nachteilig. Schnell öffnet man eine Tür versehentlich, anstatt sie zu verbarrikadieren. Standardmäßig dreht sich zudem die Kamera viel zu schnell. Hier solltet ihr die Empfindlichkeit in den Optionen herabsetzen, das hilft.

Optisch hingegen weiß Freitag der 13. Das Spiel nicht zu überzeugen. Bei den Charaktermodellen der weiblichen Counselor haben sich die Entwickler besonders um Hintern und Brüste gekümmert. Ansonsten sind aber alle Figuren recht polygonarm und wenig detailliert gestaltet worden. Zudem bewegen sie sich sehr staksig. Phasenweise erinnert ihre unnatürliche Gangart an die von Astronauten bei herabgesetzter Schwerkraft. Auch dass sie nach dem Schwimmen dem Wasser komplett trocken entsteigen, mag nicht so richtig passen. Ähnlich verhält es sich mit den Gesichtern. Zu Beginn einer Runde sind diese starr und leblos. Erst wenn in einem der Counselor die Panik aufsteigt, kann man diese deutlich, wenn auch etwas überzogen, an weit aufgerissenen Mündern und Augen ablesen.

Die Darstellung der Waldlandschaft, in welcher Freitag der 13. Das Spiel spielt, lässt insgesamt auch zu wünschen übrig. Erstens ist das, was die verwendete Unreal-Engine hier an Natur auf den Bildschirm bringt, von Grafik-Referenzen wie etwa Battlefield 1 weit entfernt. Zwar bewegen sich die Bäume im Wind und auch die üppige Vegetation gefällt. Dafür verpixeln die Schatten auf dem Boden jedoch stark. Außerdem fehlen auf vielen Baumstämmen die Texturen. Obendrein betreiben die Entwickler recht viel grafisches Recycling. Das beginnt bei immer gleichen Ast-Strukturen und endet bei den vielen ähnlichen Hütten, die überall auf der Karte verstreut sind. Ebenfalls unschön sind die zahlreichen deutlichen Pop-ups. Das betrifft nicht nur Umweltelemente, sondern sogar die Fenster der Gebäude. Was ihr durch sie hindurch sehen könnt, wird oftmals erst zugeschaltet, wenn euer Blick in Richtung der Häuser wandert.

Außerdem kommt es zu drastischen Einbrüchen der Bildschirmrate, wenn mehrere Charaktere gleichzeitig im Bild sind. Darüber hinaus lassen Autofahrten das Bild stark ruckeln. Unter diesen Mängeln leidet die Spielbarkeit sehr. Stellenweise deutliches Kantenflimmern und viele Clipping-Fehler runden den unterdurchschnittlichen Eindruck ab.

Besser gelungen ist die Soundkulisse. Das Krächzen der Raben und die unheilvollen Pianoklänge tragen gut zur Atmosphäre bei. Vor allem die nervenaufreibende Musik, die den näherkommenden Jason ankündigt, passt zu einem Horrorspiel.

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14 Kommentare Added

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  1. churocket 220390 XP Xboxdynasty Veteran Bronze | 18.06.2017 - 22:14 Uhr

    Da warte ich lieber noch bis es rund läuft und der einzelspieler dabei ist

    0

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