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Anspruch abgelehnt, euer Ehren
Nun lässt sich anhand der vergleichsweise simplen Steuerung schon erkennen, dass Front Mission Evolved nicht gerade das Musterkind in puncto Tiefgang darstellt. Dafür gibt es zum Glück einen vermeintlich simplen Ausweg, den beispielsweise die Call of Duty-Reihe erfolgreich vor lebt. Wer in Sachen Spieltiefe in seichten Gewässern verkehrt, der hält eben zumindest das Drumherum und die Aufmachung abwechslungsreich. Gesagt, getan.
Die Entwickler schicken euch an Einsatzziele rund um den Globus. Arktische Eisberge, bewaldete Südseeinseln, dicht bebaute Städte oder düstere Laborkomplexe. Ihr kommt ganz schön herum als Wanzerfahrer. Einziges Problem: Alle Schauplätze sind gleichermaßen öde, detailarm und leblos.
Auch dem Spielgeschehen mangelt es an Abwechslung. Grundsätzlich wechselt das Spiel von stumpfem Geballer zu noch stumpferem Geballer. Das klappt in anderen Shootern ganz gut, da der Aufstieg vom kleinen Infanteristen zu größeren Kalibern kurzzeitig begeistert. Da ihr in Front Mission Evolved aber sowieso schon einen haushohen, übermächtigen Geschützturm kontrolliert, fehlt diesen Moorhuhnabschnitten der Reiz. Doch damit nicht genug, die Entwickler haben noch einen Geistesblitz in petto. Hin und wieder krabbelt euer Held nämlich aus seinem Cockpit und macht sich zu Fuß auf den Weg. Der daraus resultierende Third-Person-Shooter mit Deckungssystem verfügt dank langweiliger Spielmechanik, noch öderen Levels und dämlicher KI über genau einen Vorteil: Man freut sich danach umso mehr auf die besseren Mech-Abschnitte.
Ein paar seltene Lichtblicke gibt es dann aber doch, wenn ihr beispielsweise unter Zeitdruck zwischen einstürzenden Bauten hindurch aus der Stadt flieht. Da fragen wir uns eigentlich bloß: Warum nicht mehr davon?
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