Fazit
Der gute Eindruck, den Lost Planet 3 im Vorfeld durch zahlreiche Trailer und Gameplayvideos hinterlassen konnte, hielt in unserem Test nicht lange stand. Bereits nach wenigen Missionen stellte sich eine Langeweile ein, die auch die emotionslastige Story nicht wettmachen konnte. Die Action kommt über das Standardgeballere eines durchschnittlichen Third-Person-Shooters nicht hinaus. Ein zu lineares Leveldesign und uninspirierte Missionen machen viel der netten Geschichte zunichte. Auch euer Mech, eigentlich ein großartiges Feature, krankt an der hakeligen Steuerung und wirkt wie ein Fremdkörper im Gameplay. Lost Planet 3 gleicht einem Flickschusterwerk: Der Titel hat zahlreiche gute Ideen und einige gute Features, die wohl unbedingt in das Spielgeschehen einfließen sollten. Nur das große Ganze, den roten Gameplayfaden, der alles zu einem Guss verschmelzen lässt, den hat Capcom nicht gefunden. Da helfen auch die Zerrissenheit des Hauptcharakters und seine emotionalen Gespräche mit seiner Frau nicht.
Technisch bietet sich euch das gleiche Spiel. Das Setting an sich ist gut umgesetzt. Die malerischen Eiswüsten, die klaustrophobischen Höhlen, die untriebig umherkrabbelnden Akriden; all das kann gefallen. Doch die klobigen Animationen, die Slowdowns und sich ständig wiederholenden Umgebungen machen auch diesen Pluspunkt zunichte. Was also ist Lost Planet 3? Für Fans der ersten Stunde ist es ein interessanter Titel, gerade wenn man auf die Intrige rund um E.D.N. III und NEVEC steht. Auch Liebhaber storygetriebener Spiele könnten ihr Herz an Jim Peyton verlieren. Wer aber auf abwechslungsreiche Third-Person-Action steht, der sollte sich lieber auf anderen Planeten umschauen – oder Lost Planet 3 bei Gelegenheit aus einer Grabbelkiste fischen.
„Außer Story nix gewesen. Lost Planet 3 legt ihr schnell wieder auf Eis.“
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