NHL 11: NHL 11 Review

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NHL 10 Reloaded 
"Never change a winning team" dachte man sich bei EA in Sachen Grafik und Präsentation. Die Eisfläche glänzt immer noch so schön wie im letzten Jahr, die Spielermodelle kommen gewohnt detailliert daher und das Publikum schwenkt in den Playoffs weiter frenetisch die Handtücher. Vor dem Face-off tauchen Laserlichter und Projektoren die liebevoll gestalteten Multifunktionshallen in die Farben der Heimmannschaft. Packende Wiederholungen und kurze Einspieler von mitfiebernden Reservisten, aufgebrachten Trainern und plauschenden Zuschauern sorgen für echte TV Atmosphäre. Das Publikum zeigt sich lebendig und springt bei Toren wie entfesselt von den Sitzen. Liefert ihr euch ein Duell an der Bande, springt die erste Reihe geschlossen auf und klopft wie wild gegen das Plexiglas. Je länger das Drittel andauert, desto mehr Spuren hinterlässt euer Team auf dem Eis. Aber keine Panik, in der Pause wird dafür gesorgt, dass man sich im nächsten Abschnitt wieder darin spiegeln kann. Die Animationen der Spieler wirken realistisch und wurden etwas verlangsamt, um den Bewegungsabläufen und Reaktionszeiten ihrer realen Vorbilder noch naher zu kommen. Insgesamt präsentiert sich der Spielablauf flüssig und stabil, ohne dass wir bisher Ruckler feststellen mussten. 

Das Ambiente stimmt, keine Frage und wird dem Spiel durchaus gerecht. Wenn es dem geneigten Fan der Serie nicht so unglaublich bekannt vorkommen würde. An den Animationen hat sich nämlich nicht viel verändert. Wer von euch zum Vergleich noch einmal die beiden Vorgänger NHL 09 und NHL 10 im Laufwerk rotieren lässt, der wird schnell feststellen, dass die Mannschaften auch in NHL 11 Torhüter wie in alten Zeiten den Stick am Pfosten abklopfen und die Trainer mit denselben Gesten die Taktik erläutern, wie sie es bereits zuvor getan haben. Allein die neuen Scoreboards, aktuelle Trikots und angepasste Werbeflächen lassen euch auf den ersten Blick erkennen, dass es sich um eine Neuauflage der Marke handelt. Natürlich lässt sich das Rad nicht jedes Jahr neu erfinden, als EA Sports Veteran ist man es sowieso gewohnt, dass die großen grafischen Revolutionen ausbleiben, der Wunsch nach einem klareren Schnitt gegenüber dem Vorgänger bleibt aber bestehen. 

Das Verlangen nach Abwechslung setzt sich bei den Kommentatoren fort. Natürlich haben Gary Thome und Bill Clement einige neue Phrasen dazugelernt und führen emotional und witzig durch die Partie. Messerscharfe Analysen à la "If you wanna get much icetime in this team, you have to play in the Penalty Killing Unit" bringen euch regelmäßig zum Schmunzeln. Die Qualität der Kommentare ist unbestreitbar, viel zu viele Aussagen des Duos wurden jedoch nur aus den letzten Teilen recycelt und nicht neu eingespielt. Ab und an fällt dies nicht allzu sehr ins Gewicht, bei markanten und sich häufig wiederholenden Aussprüchen lässt sich ein fader Beigeschmack nicht vermeiden. Die Frage muss erlaubt sein, warum die Entwickler in den offensichtlichen Belangen wie Grafik und Kommentar diese Stagnation in Kauf nehmen, obwohl sie gerade durch eine Verbesserung dieser Bereiche den Eindruck eines bloßen Updates verhindern könnten. 

Besser macht es EA da schon bei der überaus gelungenen Auswahl des Soundtracks, bei der man sich an den Wünschen der Fans nach mehr Liveatmosphäre orientierte. Kenner der Szene und auch die DEL-Besucher dürften beim ein oder anderen Lied in Erinnerungen an das letzte Heimspiel mit der Zunge schnalzen. Die Entwickler schaffen bei NHL 11 gewohnt rockig den Spagat zwischen klassischen Arena-Hymnen und modernen Kassenschlagern. Die Dropkick Murphys mit ihrer traditionellen Bully-Hymne lässt man dabei ebenso vom Stapel wie den Klassiker "Final Countdown" von Europe. Diese Klasse setzt sich in den Soundeffekten weiter fort. In gewohnter Qualität jubeln eure Anhänger, klirren die Pfosten und krachen die Helme zweier dickköpfiger Kontrahenten aneinander.

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