Saints Row Reboot: Test zum Reboot der Open-World-Actionserie

Fazit

Willkommen zurück, Saints. Dass Saints Row so überzeugen könnte, hatten wir zwar gehofft, aber nicht wirklich damit gerechnet. Nachdem man sich schon längst in der Superlative verloren hatte, wagt man mit dem Reboot einen neuen Anfang, der uns den Beginn der Saints erleben lässt. Der im Vorfeld befürchtete große Hipster-Faktor entpuppte sich glücklicherweise als schlechter Marketingstart.

Auch, wenn Volition einen weniger albernen Ansatz verfolgt, legt man den Fokus noch immer auf Action und Abgedrehtheiten. Die etwas geerdete Geschichte wird zwar nett erzählt, ein hochkomplexes Crimedrama mit vielen Wendungen sollte man aber nicht erwarten.

Hier wurde mögliches Potenzial verschenkt, da man nach wie vor nicht ansatzweise die Unvorhersehbarkeit eines GTAs erreicht. Saints Row bietet dennoch nonstop Action, bei der selbst ein besinnlicher Brettspielabend unserer vier WG-Kumpanen in einen apokalyptischen Massenmord ausartet.

Es ist in jeder Spielminute spürbar, dass die Entwickler Filme wie John Wick, Baby Driver oder Hobbs and Shaw als Inspirationsquelle betrachteten. Die vielen Gags werden zwar meist mit der Bratpfanne ins Gesicht gepfeffert, doch das ist vollkommen okay. Saints Row ist durch seine pubertäre Präsentation eben nicht so bitterernst und tiefgründig wie andere Genrevertreter im Videospielkosmos.

Klar: Auch der Reboot von Saints Row hat gelegentlich mit technischen Problemen, einem nicht mehr allzu zeitgemäßen Look sowie einer zumeist strunzdummen KI zu kämpfen. Und dennoch hatten wir in den gut zwanzig bis fünfundzwanzig stündigen Spielzeit Schwierigkeiten, uns von diesem Saints-Abenteuer loszureißen. Ehe wir uns versahen, setzte das bedrohliche „Eine Mission geht noch“-Syndrom ein. Schön auch, dass man sämtliche Missionen sowie Aktivitäten im kooperativen Mehrspieler-Modus mit zwei Spielern angehen kann.

Gerade in Anbetracht der enttäuschenden Remake-Sammlung „Grand Theft Auto: The Trilogy – Definitive Edition“, kommt Volitions neuster Streich gerade zur richtigen Zeit, um die klaffende Lücke der Open-World-Action-Adventures vorübergehend zu schließen.

Kurzum: Das neue Saints Row, weiß genau, was es sein will, kann sich trotz Schwächen echt sehen lassen und zeigt sich als leicht verdaulicher Sommer-Blockbuster, der das Rad zwar nicht neu erfindet, aber prima zu unterhalten weiß. Und darauf kommt es schlussendlich ja an.

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