Sniper: Ghost Warrior 2: Kann der Nachfolger die Fehler des Vorgängers ausmerzen?

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…und Befehlsverweigerung

Diese taktischen Spielereien sind es, die den Reiz von Sniper: Ghost Warrior 2 ausmachen. Dabei müsst ihr nicht nur die Route eurer Feinde im Auge behalten, sondern auch die Windgeschwindigkeit und andere Umwelteinflüsse einkalkulieren. Nehmt ihr den Kopf einer Wache aus 500 Metern Entfernung mit dem Fadenkreuz ins Visier, wird die Kugel garantiert meterweit vor eurem Ziel in der Erde stecken bleiben.

Es gilt also genau abzuschätzen: Müsst ihr höher Zielen, weil der Fallwinkel durch die Entfernung bereits zu hoch ist? Herrschen starke Winde, sodass die Kugel nach rechts oder links abdriften kann? Ist die Position optimal, um den Lauf durch eine Liegeposition ruhig halten zu können? Anfänger und Gelegenheitsspieler können jedoch aufatmen. In den niedrigeren Schwierigkeitsgraden wird euch durch einen roten Punkt angezeigt, wohin ihr zielen solltet.

Diese Hilfe nimmt dem Spiel allerdings einiges an Dramatik. Auf dem einfachen und normalen Schwierigkeitsgrad verkommt der Titel zum lahmen Camperausflug. Ihr legt euch hin, bekommt vom Spiel sogar die Positionen eurer Ziele angezeigt, drückt ab und zieht weiter. Die klischeehafte Geschichte ist dabei so belanglos, dass sich der Aufwand des Durchspielens nicht lohnt. Zwar haben die Entwickler versucht, mit einem Konflikt zwischen euren Befehlen und der Treue zu euren Kollegen Abwechslung zu erzeugen. Dieser Versuch wirkt allerdings so konstruiert, dass ihr es dem Spiel nicht abnehmen werdet.

Erst auf der höchsten Schwierigkeitsstufe fordert euch der Titel, baut Spannung auf und treibt euch den Schweiß auf die Stirn. Ist alles richtig berechnet? Jetzt bloß nicht verreißen! Ausatmen, anlegen und beten. Auch die Umgebung lässt sich hier besser zur Ablenkung einsetzen. Ein gezielter Schuss auf ein Radio zieht zwei Truppen auseinander. Und eine Gruppe von Soldaten segnet mit einem Schuss auf die am Gürtel befestigte Handgranate schnell das Zeitliche. Leider gibt es von diesen Situationen viel zu wenige. Schlimmer noch: Von euch entdeckte Möglichkeiten sind gar nicht nutzbar! Zerschießt ihr hinter zwei Wachen eine Straßenlaterne, unterhalten sich die zwei artig weiter, ohne dem Geräusch nachzugehen oder wenigstens hochzuschrecken.

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