Activision Blizzard: CMA-Direktor arbeitete zuvor für SONY-Kanzlei

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Image: Activision Blizzard / Depositphotos

Ein CMA-Direktor, der eine zentrale Rolle bei der Blockades der Activision Blizzard-Übernahme gespielt haben soll, arbeitete in der Vergangenheit für eine SONY-Kanzlei.

Während mittlerweile über 37 Länder die Übernahme von Activision Blizzard durch Microsoft genehmigt haben, blockiert die britische Aufsichtsbehörde CMA diese weiterhin und nennt dazu drohende Gefahren für den Cloud-Gaming-Markt als Begründung.

Der prominente Patentanwalt Florian Müller ist nun auf ein interessantes Detail gestoßen, welches möglicherweise auch eine Rolle bei der Entscheidungsfindung der CMA gespielt haben könnte.

So soll laut seinen Recherchen der leitende Direktor der CMA, Colin Raftery, zwischen 2006 und 2013 für die Anwaltskanzlei Cleary Gottlieb gearbeitet haben, die SONY bei den Protesten gegen die Übernahme auf behördlicher Ebene vertrat. Müllers Quellen zufolge spielte Raftery eine zentrale Rolle bei der Blockade der Activision Blizzard-Übernahme.

Ob weiterhin Beziehungen zwischen der Kanzlei und dem CMA-Direktor bestehen, welche einen Interessenkonflikt darstellen könnten, und inwiefern diese die Entscheidung Rafterys beeinflusst haben könnten, ist unklar.

Auch bei der gescheiterten Fusion der beiden britischen Supermarktketten ASDA und Sainsbury’s soll Raftery federführend beteiligt gewesen sein, obwohl er als Rechtsberater für die konkurrierende Supermarktkette Tesco tätig war. Für die CMA stellte dieser Umstand damals allerdings keinen Interessenkonflikt dar.

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86 Kommentare Added

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    • cycloop 80090 XP Untouchable Star 1 | 26.05.2023 - 08:59 Uhr

      Aber Florian entscheidet keine 67 Milliarden Dollar Deals und es ändert nichts an den alten Arbeitgebern der cma Mitarbeiter.

      Also ich finde es erschreckend, dass so etwas vorher nicht geprüft wurde.

      Denke es wird noch so einiges ändern.

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  1. MayoOnEverything 1460 XP Beginner Level 1 | 26.05.2023 - 06:52 Uhr

    Mein Gott, jeder hat mal irgendwo gearbeitet. Als ob er das aus Verbundenheit zu seinem EHEMALIGEN Arbeitgeber blockiert hat.

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  2. Karamuto 275390 XP Xboxdynasty Veteran Silber | 26.05.2023 - 06:54 Uhr

    Hmm ok aber ist ja aktuell nicht für Sony beschäftigt von daher finde ich das schon ein wenig an den Haaren herbei gezogen. Nicht falsch verstehen bin für den Deal, aber irgendwie greift der Florian da nach Strohhalmen anstatt sich auf das wesentliche zu konzentrieren.

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  3. Darth Monday 161190 XP First Star Bronze | 26.05.2023 - 06:55 Uhr

    Uhhhhh, Schlammschlacht geht los. Juristen sind halt top wenn es darum geht, die in einem Streitfall als relevant zu erachtenden Informationen auszuwählen. Schön in ein Korruptionslicht gerückt. 😅🖖

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  4. wussii 21245 XP Nasenbohrer Level 1 | 26.05.2023 - 07:07 Uhr

    Es „menschelt“ überall, sofern die Behauptung stimmt sollte man schon eine mögliche Befangenheit hinterfragen. An alle die den Umstand relativieren, jeder von uns der seinen Arbeitgeber gewechselt hat (und dabei halbwegs gut aufgehoben war beim ehemaligen Arbeitgeber) ist immer noch emotional zu einem kleinen Teil dort. Egal ob es Kollegen, Freunde oder Bekannte sind die man in der Zeit schätzen gelernt hat – gleichzeitig ist davon auszugehen, wenn die Kanzlei den Fall gewinnt wird sicherlich auch ein Erfolgshonorar zwischen beiden Parteien vereinbart worden sein. Das ist absolut nicht unüblich. In diesem Fall hätte der betreffende Direktor sich, allein schon im eigenen Interesse, komplett aus der ABK Übernahme raushalten sollen damit man ihm genau diese mögliche „Befangenheit“ nicht anlasten könnte.

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    • JohnWick 31925 XP Bobby Car Bewunderer | 26.05.2023 - 10:37 Uhr

      Ganz genau.
      Die Möglichkeit einer Befangenheit , hätte man ausschließen müssen.
      Der Direktor hätte sich gar nicht in den Fall einmischen dürfen.
      Hoffentlich kommt das bei der Anhörung zur Sprache.
      Immerhin wäre dies ein echter Skandal , sollte dies stimmen.

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  5. shadow moses 201015 XP Xboxdynasty Veteran Bronze | 26.05.2023 - 07:16 Uhr

    Bei einer gemeinsamen Vergangenheit kann Befangenheit schon mal ein Thema sein. Es wäre natürlich besser Personal einzusetzen, bei dem man sich gar keine Gedanken machen muss, da es keine Überscheidungen gibt. Ob eventuell wirklich ein wenig Voreingenommenheit mit dabei ist, weiß natürlich niemand und ich würde es dem CMA Direktor auch nicht vorwerfen. Dennoch sieht so etwas nach außen hin dann komisch aus.

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  6. buimui 383270 XP Xboxdynasty Veteran Platin | 26.05.2023 - 07:24 Uhr

    Sicherlich hat er bei Sony noch bekannte oder eventuell eine Verbundenheit. Aber wie jemand anderes schon geschrieben hat, fast jeder hat schon mal irgendwo woanders gearbeitet. Sehe hier jetzt auch kein Skandal.

    Da hat die Sache mit dem FTC-Treffen viel mehr Sprengstoff. Da wurde offensichtlich über die Übernahme gesprochen und das ganze wird auf biegen und brechen abgelogen.

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