FIFA 19: Test zur traumhaften Fußballsimulation

Kontrollierter Fußball

Jeder geführte Zweikampf in FIFA 19 wirkt meist nachvollziehbar und kann daher besonnen akzeptiert werden, auch wenn sich der gegnerische Stürmer doch mal gegen den eigenen Verteidiger durchsetzt und ein schmerzhaftes Tor erzielt. Durch das neue „Active Touch“-System seid ihr nämlich mittels rechtem Stick in der Lage, euren Gegenspieler bei Ballannahme mit zahlreichen Finten, angetäuschten Bewegungen und plötzlichen Richtungswechsel zu verwirren, um euch somit den entscheidenden Meter Vorsprung zum Torerfolg zu erspielen.

In der aktuellen Fußballsimulation werden gerade das aggressive Gerangel vor einem Kopfball sowie der physisch ausgetragene Zweikampf in der Luft physikalisch korrekt und beeindruckend präsentiert. Steht euer Spieler beispielsweise in der jeweiligen Situation einfach besser zum Ball, nimmt mehr Schwung beim wuchtigen Absprung auf und kann im richtigen Moment zum Kopfball hochgehen, wird auch ein vermeintlich schwächerer Verteidiger jedem Angreifer den Ball abluchsen.

Dementsprechend hat sich auch das Spiel nach vorne entscheidend geändert, da die Erfolgschance eurer geglückten Spielzüge nicht mehr so sehr vom individuellen Können eurer Mannschaft abhängt sondern auf einem ruhigen und strukturierten Vorgehen fußt. So werdet ihr sicherlich häufiger zum Abschluss kommen, wenn ihr den Ball kontrolliert in den eigene Reihen haltet, gezielt und bedächtig nach vorne spielt, um euch eine gute Chance herauszuspielen.

Da sämtliche Flanken und Eckbälle deutlich überarbeitet wurden und jetzt präziser und genauer hereingeschlagen werden können, erweisen sich solche als durchaus probates Mittel, um das lederne Rund mittels Kopfball oder Direktabnahme im Kasten zu versenken. Vogelwilde Steilpässe auf die bekannten Superstars, die sich anschließend auf übermenschliche Art und Weise gegen eine Horde Defensivtölpel unnachvollziehbar im Zweikampf durchsetzen, nur um dann mit einem übertriebenen Tor des Jahres abzuschließen, gehören in FIFA 19 dagegen erfreulicherweise eher zur Seltenheit.

Im aktuellen Ableger könnt ihr zwar immer noch solche verheerenden Pässe in den tiefen Raum spielen, müsst sie aber sehr dezent dosieren, da sie ansonsten meist im Seitenaus oder beim Gegner landen. Des Weiteren werden Steilpässe durch das alleinige Drücken der Y-Taste nur noch direkt zum Mann gespielt. Wollt ihr den vollständigen Platz nutzen, müsst ihr zusätzlich die Schultertasten einsetzen, was – zumindest für eingefleischte FIFA 18-Zocker – eine ordentliche Umgewöhnung bedeuten könnte.

Aber dies gilt nicht nur für Pässe in die Tiefe, auch die kurzen Zuspiele dürften euch aufgrund der verfeinerten sowie empfindlicheren Steuerung zunächst (über)fordern. Um einen erfolgreichen Pass zum Teamkameraden zu spielen, müsst ihr nun mit dem linken Stick die präzise Richtung sowie die mit dem Passknopf gewünschte Wucht aufziehen, da der Ball ansonsten auf halber Strecke verhungert oder zielstrebig über die Auslinie rollt.

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