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Drehwurmgefahr
Wenn schon die Entwickler nicht für die nötige Spannung sorgen, dann macht dies zumindest die Steuerung. Allerdings eher dadurch, dass sie nicht immer das umsetzt, was ihr euch vorstellt. Aber der Reihe nach. Ihr steuert Lynch mit dem linken Analogstick durch die dunklen Gassen Shanghais. Mit der rechten Schultertaste feuert ihr eure Waffe ab, LT dient zum manuellen Zielen. Der X-Button dient zum Interagieren mit Objekten. So könnt ihr Türen eintreten oder euch Feuerlöscher, Benzinkanister und Gastanks schnappen, um sie als explosive Wurfgeschosse zu benutzen. Mit der Taste Y wechselt ihr zwischen euren beiden Waffenslots, die ihr von der Pistole bis zur Uzi und Shotgun mit zahlreichen Wummen belegen könnt. Als überlebenswichtig für euch erweist sich der A-Button. Er dient dazu, dass ihr euch hinter allen größeren Gegenständen im Spiel in Deckung begeben könnt. Ob Kisten, Vorsprünge, Kühlschränke oder CD-Regale, alles kann euch vor dem Kugelhagel schützen. Zumindest theoretisch, denn eure Mini-Festung kann nach einiger Zeit von Kugeln durchschlagen oder gar zerstört werden. Zudem klappt die Deckung mit Druck auf A nicht immer, sodass ihr ab und an unbeabsichtigt im Visier der Gegner auftaucht.
Ihr steuert Lynch aus der Third-Person-Perspektive. Eine wackelige Handkamera versucht euch bestmöglich einzufangen und soll euch zudem das Gefühl vermitteln, noch näher am Geschehen zu sein. Dabei gibt es allerdings zwei Schwierigkeiten. Zum einen kann euch im Gefecht bei zu viel Hektik leicht übel werden, zum anderen geht dadurch allzu oft die Übersicht verloren. Zum Glück lässt sich im Menü eine Steadycam einschalten, die für die aus Shootern gewohnte Stabilität im Bild sorgt, leider aber auch für einige Einbußen bei der Atmosphäre sorgt. Ebenfalls nicht optimal gelöst ist die Lebensanzeige eures Charakters. Um dies möglichst realistisch zu gestalten, wurde auf eine traditionelle Leiste verzichtet. Dafür wird nach jedem Treffer der Bildschirm mit Blut besprenkelt, um euch eine Verletzung zu signalisieren. Je röter die Bildfläche wird, desto kritischer ist euer Zustand. Leider leidet eure Sicht so darunter, dass ihr die sichere Deckung vor lauter Lebenssaft vor der Linse kaum finden könnt.
Zum Glück gehört es nicht zu euren Aufgaben auch euren Partner zu schützen. Kane rennt nämlich einfach ohne Kompromisse voraus und sucht dort Deckung, wo Gegner direkt hinter oder neben ihm stehen. Gott sei Dank ist der werte Herr komplett kugelsicher und hält auch minutenlangen Dauerbeschuss ohne Probleme aus. Sonst würde euer Partner wahrscheinlich alle 30 Sekunden das Zeitliche segnen. Die KI euer Widersacher zeigt sich keinen Deut intelligenter. Wie Kamikazeschützen rasen sie ohne Rücksicht auf Verluste an euch vorbei oder bleiben ohne Reaktion einige Meter vor euch stehen. Andere treffen dafür aus gefühlten 100 Metern Entfernung. Gutes Balancing sieht anders aus. Dieses sorgt dafür, dass ihr in einigen Spielpassagen ohne Probleme durch die Szenerie fegt, während ihr an anderen Stellen an der Härte der Gegner zu knapsen habt.
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