Kane & Lynch 2: Dog Days: Kane & Lynch 2 – Review

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Deutsche Chinesen
Kane & Lynch 2 lebt von seiner modrigen Atmosphäre. Die teuflischen Abgründe der chinesischen Großstadt Shanghai haben die Entwickler perfekt eingefangen. In den Hauptstraßen blüht das Leben. Gigantische Hochhäuser mit meterhohen Neonlichtern, die selbst dem Time Square gut zu Gesicht stehen würden, zeugen vom wirtschaftlichen Aufschwung der asiatischen Metropole. Ihr als Gangster lernt die dunkle Seite der Stadt kennen. Dreckige Seitengassen wechseln sich mit rostigen Werften ab. Von den blutverschmierten Wänden einer zur Folterkammer umfunktionierten Schlachterei geht es in traditionell westlich eingerichteten Kaufhäusern zur Sache. Insgesamt zeigen sich die aufzusuchenden Orte recht abwechslungsreich. Bei Spaziergängen über den Freeway, miefige Fischmärkte oder schlammige Baustellen entdeckt ihr die faszinierende Bandbreite Shanghais. 

Dank der Globalisierung spricht man Deutsch in China. Die Sprachausgabe kommt solide umgesetzt daher, kann aber nicht vollends überzeugen. Die Synchronsprecher von Kane und Glazer gehören zu den besseren ihrer Zunft und schaffen es, die jeweiligen dargestellten Emotionen gut zu transportieren. Lynchs Stimmzwilling nimmt man die Rolle des schießwütigen Psychopathen nicht ab. Dies liegt zum einen an der schlechten Betonung der Sätze, zur anderen an der recht emotionslosen Interpretation der Dialoge. Für ein Spiel des Jahres 2010 eigentlich undenkbar, in Dog Days allerdings bittere Realität: Wenn während des Spiels eine Person spricht, bleibt deren Mund geschlossen. Solltet ihr die verschiedenen Stimmen somit nicht den einzelnen Charakteren zuordnen können, gerät es zum Mysterium, welche Person gerade welche Phrasen in den Raum geschleudert hat. Als passend, aber gewöhnungsbedürftig lässt sich der Soundtrack bezeichnen. Im Hauptmenü, Restaurants oder in den einzelnen Läden der Stadt erklingt chinesische Popmusik und trägt damit seinen Teil zur gelungenen Atmosphäre im Spiel bei. Wer allerdings nicht auf fernöstliche Klänge steht, dem wird das asiatische Gedudel mit der Zeit auf den Wecker fallen. Allzu oft müsst ihr es euch jedoch nicht anhören, da während eures Feldzuges keinerlei Hintergrundmusik zu hören ist. Kein Wunder, wäre sie bei diesem Dauergeballer doch eh kaum zu hören.

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