Metal Gear Survive: Test zum knallharten Überlebenskampf

Fazit

Das erste Metal Gear nach der glorreichen Ära Hideo Kojima ist ein wahrlich zweischneidiges Schwert geworden – und das in vielerlei Hinsicht. Der zähe, größtenteils frustrierende Einstieg ist geprägt von unabdingbaren Plünder-Touren auf der langweiligen Suche nach frischen Nahrungsmitteln, die ihr dringend zum Überleben auf dem tristen Staubplaneten Dite benötigt. Habt ihr eure in Mitleidenschaft gezogene Heimatbasis aber erst einmal auf Vordermann gebracht, versorgt ihr euch praktisch selbst und der actionfreudige Teil rückt immer weiter in den Vordergrund und verdrängt dabei ganz still und heimlich den titelgebenden Überlebensaspekt.

Die Spielmechanik erinnert stark an den Vorgänger und sogar die offene Spielwelt gleicht den afghanischen Steppen aus dem fünften Teil erschreckend. Nichtsdestotrotz wird euch insgesamt eine stimmige, von Staub überzogene Umgebung aufgezeigt, die sich trotz farbkarger Präsentation durchaus sehen lassen kann. Überall lauert die lebensbedrohliche Gefahr der zombieähnlichen Wandelnden, die sich gerade anfangs als echte Herausforderung herausstellen, da ihr noch nicht über die benötigten Waffen und Gegenstände besitzt, ihnen gebührend zu trotzen.

Euer Charakter bleibt leider durchgehend blass und wortlos, sodass ihr kaum eine emotionale Bindung zu diesem aufbauen werdet, was dem Spiel einen faden Beigeschmack verleiht. Zudem dürft ihr keine ausufernden, cineastisch inszenierten Filmsequenzen erwarten, denn viele der teilweise belanglosen Dialoge werden lediglich über steife Porträtbilder erzählt, was besonders Metal Gear-Fans extrem sauer aufstoßen dürfte.

Aufgrund einer unzählbaren Vielfalt an unterschiedlichen Materialien, differenzierten Rohstoffen und abwechslungsreichen Ausrüstungsgegenständen habt ihr eine unglaublich große Auswahl an verfügbaren Objekten, die ihr unter anderem an dafür vorgesehenen Werkbänken herstellen könnt. So dürft ihr beispielsweise effektivere Waffen, neue Schutzkleidung oder Munition produzieren, die ihr auf eurer bedrohlichen Reise durch Dite sicherlich benötigen werdet. Später gesellen sich noch artgerechte Tierkäfige, essentielle Plantagen und keimfreie Wasseraufbereitungsanlagen dazu, die euch weitere Spielmöglichkeiten bieten.

Die Handlung schwankt ebenfalls bedenklich und wird das Publikum sicherlich spalten. So werden euch interessante Missionen auferlegt, die spannend in Szene gesetzt sind und viel Spaß bereiten, allerdings müsst ihr auch mit langweiligen Aufträgen rechnen, die das Spielgeschehen kaum voranbringen, sodass die Spielmotivation erheblich stagniert. Letzten Endes bleibt aber eine zufriedenstellende Story, die euch mehr oder weniger unterhalten kann, ohne dabei bedeutend auf den Metal Gear-Kanon einzugehen.

Der spaßige Mehrspielerbereich kann gerade in einem funktionierenden Team viel Freude bereiten und belohnt eure erfolgreiche Arbeit mit zahlreichen wertvollen Gegenständen, die ihr sogar in eure Einzelspielerkampagne übernehmen dürft. Allerdings sind die extrem langwierigen Wartezeiten vor einem Match eine mittlere Katastrophe und rauben euch stellenweise den letzten Nerv.

Fragwürdige Mikrotransaktionen dürfen zwar getätigt werden und verleihen euch (leider) einen spielerischen Vorteil, sind aber schlussendlich keine zwingende Voraussetzung, das Spiel umfassend genießen und abschließen zu können.

Unterm Strich ist Metal Gear Survive eine interessante, circa 35-stündige Mischung aus anfänglichem Überlebenskampf, sorgfältigem Ressourcenmanagement und actionreichen Ausflügen geworden, die sowohl Survival-Neulinge als auch Metal Gear-Veteranen für einen vergleichsweise günstigen Preis von 39,99€ ansprechen könnte.

  • Singleplayer: 6.5
  • Multiplayer:
  • Graphic: 7.0
  • XboxLive: 7.5
  • Sound: 8.0
  • Control: 6.0
  • Overall: 6.5
  • Game Time: 30 - 100+ Stunden
  • Speech: Englisch
  • TV TEXT: Deutsch
  • Censor:
  • Qualified:
  • Letzte Worte:

    Aufgrund vieler Frustmomente ein eher durchwachsener Neustart der Serie, welcher dennoch Potential besitzt.

The Good

  • Interessantes Spielprinzip
  • Gelungene Präsentation des staubigen Planeten
  • Viel zu entdecken und erforschen
  • Reichlich Herstellungsobjekte
  • Gelungener Mix aus Überleben und Action
  • Bedrückendes Gefühl der Isolation
  • Entwickelt mit zunehmender Spielzeit volles Potential
  • Unterhaltsamer Mehrspielerbereich
  • Belohnungen im Multiplayer werden in die Kampagne übernommen
  • Ausufernde Spielzeit

The Bad

  • Größtenteils konfuse, fadenscheinige Handlung
  • Wortloser, langweiliger Protagonist
  • Sterile Charaktere ohne Persönlichkeit
  • Aufregende Zwischensequenzen sind Mangelware
  • Frustrierender Spieleinstieg
  • Extrem lange Wartezeiten im Online-Bereich
  • Umständliche Menüführung
  • Bezieht sich kaum auf den Metal Gear-Kanon
  • Fragwürdige Mikrotransaktionen mit spielerischen Vorteilen
6.5
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4 Kommentare Added

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  1. snickstick 254465 XP Xboxdynasty Veteran Silber | 15.03.2018 - 13:57 Uhr

    Oh man gut das ich mich habe abschrecken lassen, ich dachte das sein ein Coop Game, also so richtig Story durchzocken zu zweit wenn man will aber anscheinend geht es ja nur bei dem Horde ding coop zur Sache.
    Das man so lange braucht um ein team dann ONline zusammen zu haben häng mit sicherheit mir der geringen Verkaufzahl zusammen.

    Alles in allem aber hat euer test das Game in meinen Augen etwas interesanter gemacht und meine einschätzung teilweise von schlecht zu neutral/gut gewandelt.

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  2. scott75 98040 XP Posting Machine Level 4 | 15.03.2018 - 14:35 Uhr

    So etwas auch noch zu testen , bitte verschont uns mit dem Abzocker Game ! ?

    1
  3. 48Stunden 0 XP Neuling | 15.03.2018 - 15:34 Uhr

    Hmmm… Klar, Mikrotransaktionen/lootboxen sind abfuck, braucht man nicht drüber reden, und 10 tacken für n Speicherplatz is ja fast so lächerlich wie ea’s lootboxrotz….

    Aber davon abgesehen wird des game im großen und ganzen weitaus besser reviewed als ich erwartet hatte…

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  4. Jolly Joker 66 3310 XP Beginner Level 2 | 17.03.2018 - 07:45 Uhr

    Ich habe es kurz getestet und direkt wieder deinstalliert.
    Macht keinen Spaß.Mikrotransaktionen ob Speicherplatz oder andere Pay to Win Machenschaften sollten abgestraft werden – wenn möglich kaufe ich diese Spiele nicht.

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