Need for Speed: Zurück zu den Wurzeln?

Mit menschlichen Gegnern deutlich attraktiver

Die Rennen mit menschlichen Gegnern zeigen sich deutlich attraktiver, auch wenn die Suche nach vollen Crews immer mit Aufwand verbunden ist. Nur acht Leute finden auf einem Server und somit in einer Rasertruppe platz, viel zu wenig im Verhältnis mit der Kartengröße. Nicht immer haben alle Gruppenmitglieder Interesse mit euch eine Veranstaltung zu bestreiten oder besitzen nicht die nötigen Voraussetzungen. So seid ihr quasi dazu gezwungen, euch oftmals mit der KI herumzuschlagen. In dieser Hinsicht ist die feste Onlineanbindung nicht optimal gelöst worden und wirft Zweifel ihrer Daseinsberechtigung auf – eine serverübergreifende Mitspielersuche oder separate Rennlobbys hätten hier Abhilfen geschaffen. Wäre jedoch noch zu verkraften, wenn das Ganze immer glatt laufen würde – Autos springen umher und Lags machen das Unternehmen teilweise unspielbar.

Damit nicht genug, Spielabstürze, Bugs, gescheiterte Serververbindungen, Serverwartungen, Fahrzeuge die einfach verschwinden und Soundaussetzer gehören zum Need for Speed Alltag. Während die Motorengeräusche durchaus überzeugen können und die einzelnen Modelle schon durch ihren saftigen Klang zu unterscheiden sind, stellt sich der einzige Radiosender als Geschmacksfrage heraus. Die zumeist elektronischen Tracks mögen zwar zur Aufmachung passen, verschiedene Sender hätten jedoch auch unterschiedliche Geschmäcker glücklich gemacht.

Wir hätten euch gerne einen positiveren Test kredenzt, doch die starke Konkurrenz lies uns keine andere Wahl. Zugegeben, einige Kritikpunkte sind meckern auf recht hohem Niveau und Need for Speed macht trotz der Mängel in vielen Bereichen sehr viel Spaß. Dennoch ist es nicht der Neuanfang, den wir erwartet haben und in einigen Punkten sogar eine Verschlimmbesserung. Das Rennspiel fühlt sich lieblos und undurchdacht an – der Motor läuft nach dem Neustart noch nicht wirklich rund.

Das gilt zudem für das Levelsystem, das euch trotz einer Aufteilung in verschiedene Untergruppen zu schnell aufsteigen lässt und reichlich Kohle in die Kasse spült. Damit ist der Traumwagen nicht weit entfernt, der aus einer recht bescheidenen Auswahl an Karossen gewählt werden darf. Das sorgt zusammen mit den genannten Kritikpunkten für ein recht kurzes Spielvergnügen. Nach weniger als 20 Stunden Spielzeit ist bereits die Luft draußen, was eindeutig zu wenig ist für ein Open-World Rennspiel!

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