Need for Speed: Zurück zu den Wurzeln?

Nach Belieben drehen und verschieben

Abgesehen von neuen Leitungswerten könnt ihr durch eure Optimierungen am Fahrzeug nicht einsehen, was ihr gerade verbessert habt. Einen Einblick in den Motorraum erhalten, die Unterschiede der einzelnen Bauteile umfassend beschrieben und visuell dargestellt zu bekommen, damit hätte sich Need for Speed abheben können – leider nicht geschehen.

Trotzdem dürft ihr neben der Anbringung von Zubehörteilen noch weitere Individualisierungen vornehmen. Eigene Folien lassen sich erstellen, dafür stehen zahlreiche Objekte und vorgefertigte Folienmotive zur Auswahl. Diese könnt ihr nach Belieben drehen und verschieben, in ihrer Größe und Farbe anpassen. Durch Überlagerungen der Schichten lassen sich in Verbindung mit Transparenzeinstellungen und etwas Arbeit wahre Kunstwerke fabrizieren. Doch alles äußerst umständlich, die Gestaltung erfolgt ausschließlich direkt auf dem Fahrzeug. Hier zeigt die Forza-Serie, wie so etwas deutlich besser geht – Mustergruppen, die auf einem Zeichenbrett vorbereitet werden, nur um ein Beispiel zu nennen.

Seid ihr fertig mit der Modellierung eures fahrbaren Schmuckstücks, werdet ihr elegant auf den Parkplatz, der jederzeit über das Menü erreichbaren, Garage freigelassen. Anschließend begrüßt euch eine auf den ersten Blick beeindruckende Kulisse. Die Fahrzeuge sind hervorragend umgesetzt worden und erzeugen zusammen mit der bildschönen Grafik ein authentisches Erscheinungsbild. Hier kommt ihr dem Begriff ''Fotorealistisch'' schon sehr nahe. Sobald ihr das Gas durchdrückt, stoßen euch Ruckler, eine spürbar schwankende Framerate und unschöner Grafikaufbau zurück in die wahre Realität.

Dabei bleiben die atemberaubenden Licht- und Wassereffekte über jeden Zweifel erhaben und setzen zusammen mit einem fantastischen Geschwindigkeitsgefühl tatsächlich neue Maßstäbe – geht doch! Eure Fahrzeuge hinterlassen Spurrillen auf der Strecke und selbst bei langsamen Rollen werden authentische Faserfontänen aufgewirbelt. Solche Details machen einiges her und den Unterschied eben aus.

Auf gleicher Qualität sortiert sich die Qualmentwicklung ein, die einen Burn-out zu einem wahren Fest machen. Natürlich wird durch die Dunkelheit einiges verschleiert und erst beim genauen Hinsehen werden Schwächen ersichtlich. Die Flora, in erster Linie Bäume, sehen furchtbar aus, zivile Fahrzeuge wirken im Verhältnis zu eurem Boliden sehr blass und die Gestaltung der Umgebungen lieblos. Pappwände schmücken das Innenleben von Gastronomiebetrieben und Geschäften, dazu wirkt die Stadt sehr leblos. Gut, es ist Nacht, trotzdem hätten einige Menschen vor Kaffees und Bars der Geisterstadtatmosphäre Auflockerung gewährt. Gleiches gilt auch der Frequentierung des Straßennetzes, streckenweise ist hier einfach zu wenig los.

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