PES 2012: Konamis Herausforderung an FIFA im Test

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Achtung, Gesichtskontrolle

Grafisch gehört PES 2012 seit einigen Jahren zu den Besten der Sportsimulationen. Auch dieses Jahr kann Konami wieder durch realistische Gesichtstexturen glänzen, die die Akteure auf dem Feld ihren realen Vorbildern zum Verwechseln ähnlich aussehen lassen. Egal ob Torres, Lahm oder Ronaldo, ihr werdet auf den ersten Blick sehen können um welchen Spieler es sich handelt. Dieses Jahr geht die Detailverliebtheit noch etwas weiter. In der Nahaufnahme lassen sich die Schweißperlen auf der Stirn der Spieler erkennen. Bei hitzigen Diskussionen seht ihr, wie sich die Sehnen am Hals der Spieler anspannen, während beim Brüllen des Torjubels sogar die Halsschlagadern hervorstechen.

In Sachen Atmosphäre hatte hingegen die FIFA-Serie stets die Nase vorn. Auch wenn es noch nicht reicht, um zum großen Konkurrenten aufzuschließen, haben die Entwickler zumindest aufgeholt. Vor dem Einlauf der Mannschaften seht ihr Schieds- und Linienrichter durch den Spielertunnel huschen. Die Ordner an den Seiten sind nun vollständig animiert, tigern wachsam während der Partie an der Seitenlinie entlang und riskieren ab und an einen Blick aufs Feld. Selbst die Coachingzone ist nun mit Leben gefüllt und wird von taktisch gestikulierenden Trainern bewohnt. Im Gegensatz zu den eher steril wirkenden Stadien der Vergangenheit ist dies eine absolute Verbesserung. Apropos Stadien: Mit der Allianz Arena hat es ein deutsches Stadion in PES 2012 geschafft. Der Münchner Nobelbau wurde wie alle anderen Arenen mit viel Liebe zum Detail umgesetzt und befindet sich nicht zufällig an Bord. München ist nämlich der Austragungsort des Champions League Finales 2011/2012.

Kaum überzeugen können hingegen die Kommentatoren. Wolf Fuss und Hansi Küpper sind wahre Urgesteine der Pro Evolution Soccer Serie und leihen bereits seit einigen Jahren den Entwicklern ihre Stimmen. So wortkarg wie in dieser Saison präsentierten sie sich allerdings noch nie. Wo früher minutenlange Analysen mit interessanten Informationen den Spieler zur kommenden Partie begrüßten, bringt Fuss in diesem Jahr nur ein kurz angebundenes "Willkommen. Das ist das Halbfinale der Champions League" hervor. Auch auf intensive Dialoge mit Co-Kommentator Hansi Küpper solltet ihr nicht hoffen. Spielten sich die beiden in den Vorgängern noch gegenseitig die Bälle zu, um gemeinsam das Geschehen zu analysieren, gibt es von Küpper nur noch kurze Sätze aus der Phrasenkategorie. Das Duo kann kaum für Atmosphäre sorgen und wird dadurch bei vielen von euch schnell ausgeschaltet werden.

Die stimmliche Leistung der Fans reiht sich nahtlos ein. Zwar werden gelungene Aktionen ordentlich bejubelt und fahrlässiges Spiel mit Buhrufen bestraft, die Fangesänge können jedoch nicht überzeugen. Sie wiederholen sich häufig und klingen eher, als habe man fünf Personen vor ein Mikro gestellt anstatt 50.000 Fans aus tiefster Inbrunst singen lassen.
 

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