PREY: Test zum Weltraum-Shooter mit Köpfchen

Müllsammler im Weltraum

Für die bereits angesprochenen Fertigkeiten, Kisten heben, Maschinen reparieren, benötigt Morgan sogenannte Neuromods, kybernetische Verbesserungen, die ihr in Morgans Körper installieren könnt. Diese technischen Wunderwerke sind auf der gesamten Station verteilt und schalten unterschiedliche Percs in einem von sechs menschlichen beziehungsweise alienhaften Skilltrees frei. Mit den Neuromods erhält Morgan mehr Kondition, nutzt Medikits effektiver, kann Computer hacken oder ihre Stealth-Fähigkeiten ausbauen. Euer größter Verbündeter ist jedoch eine Waffe, die ihr so in noch keinem anderen Spiel vorfinden konnten: Die Gloo-Kanone! Dieses Schaumstoff schießende Meisterwerk dient in Prey als Schweizer Taschenmesser sowie Lebensversicherung zugleich. Mit der Gloo könnt ihr euch Treppen zu erhöhten Orten bauen, Feuer löschen oder flinke Gegner verlangsamen. Habt ihr sie erst einmal in Schaumstoff gepackt, dürft ihr mit Schraubenschlüssel und Co. für den Rest sorgen. Aber Vorsicht, denn die Typhons bleiben nicht auf Ewig in der klebrigen Masse gefangen!

Um die Gloo-Kanone stetig mit Munition zu versorgen, eure schnell schrumpfende Lebensenergie aufrecht zu erhalten und auch die anderen Waffen mit Kugeln zu füllen, solltet ihr dem Öko in euch freien Lauf lassen. In jeder Ecke der Station, an jeder Leiche, in jedem Mülleimer verstecken sich wertvolle Gegenstände und Stoffe. Seien es Früchte oder grüne Tees, die euch einen Mini-Lebensboost geben oder Zigarettenstummel, Bananenschale und anderer Müll: Jeder Rohstoff ist wichtig. Diese wandelt ihr nämlich an den in Talos 1 verteilten Recycling-Anlagen in Wertstoffe um. Und was dann? Dann ist es Zeit für die Fabrikatoren, die euch dank gesammelter Blaupausen als Craftingstationen dienen. Egal ob 9mm-Pistolen, Medipacks oder Schaumstoffbolzen, hier könnt ihr alles fertigen, was euch beim Kampf ums Überleben hilft. Die Schaumstoffbolzen sind übrigens witzige Projektile für eine Spielzeugarmbrust. Nein, ihr sollt keine Mimics mit Wattebäuschchen bekämpfen. Aber einen Schalter aus der Entfernung betätigen? Mit dem bunten Ding kein Problem!

Präsentiert wird euch Morgans Überlebenskampf mit Hilfe der CryEngine. Dabei schaffen es die Entwickler durchaus, aufgrund der schaurig designten Gegner, einer passenden Belichtung und einigen Abschnitten von Thalos 1 eine tolle Atmosphäre zu erzeugen. Vor allem auch, wenn ihr euch abseits der Raumstation bewegt und in Schwerelosigkeit mit Blick auf den Mond durch ein Feld von Trümmern treibt. Die Animationen wissen zu überzeugen, eure wenigen Gesprächspartner verfügen ebenfalls über ordentliche Modelle. Leider wirken sie trotz guter Synchronstimmen etwas leblos. Das gilt auch für viele Teile der Raumstation. Nicht, weil diese eben unbewohnt sind, sondern weil sie recht generisch und nicht immer sehr detailreich wirken. Oft hat Prey auch mit nachladenden Texturen zu kämpfen. Trotz dieser kleinen Macken ist Prey jedoch ein schickes Spiel geworden, das eine dichte Atmosphäre überzeugt.

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