Visage: Test zum bislang ambitioniertesten P.T.-Klon

Nichts für Zartbesaitete

Beinahe lethargisch füllt der Mann die Revolvertrommel. Vor ihm sitzen gefesselt an vier Holzstühlen seine Frau und zwei Kinder. Ohne einen Anflug an Emotionen hebt er das Schießeisen in die Höhe. Er zielt auf ihre Köpfe. Dann drückt er ab. Viele Horrorspiele beginnen verstörend. Aber der eiskalte Beginn von Visage setzt dem die Krone auf.

In den ersten zwei Minuten werden wir Zeuge davon, wie ein gestörter Mann seine Familie exekutiert und danach die Waffe gegen sich selbst richtet. Ein lauter Knall. Doch dies ist nicht sein Ende. Denn kurz nach dem Freitod erwacht ihr als Protagonist Dwayne Anderson vor seiner Wohnungstür und beginnt in der Egoperspektive, die finstere Gruselhütte im P.T.-Stil nach Antworten abzusuchen.

Hier offenbart sich bereits die erste offensichtliche Parallele. Auch zu Beginn von P.T erfährt man über Radio, dass ein Mann seine gesamte Familie getötet hat. Fortan gilt es nun, das Haus zu erkunden, um zu erfahren, was in diesen vier Mauern geschah. Je nachdem, welches Objekt man wählt, startet eines der drei Spielkapitel. Jede dieser Geschichten handelt von Personen, die früher in dem Haus gewohnt haben und ergründet ihren dramatischen Abstieg in den Wahnsinn.

Jede Episode spielt sich dabei etwas anders. Wie damals bei P.T verändert sich das Haus immer wieder. Oft findet man völlig neue Räume oder verlässt das Spukhaus gleich ganz und findet sich an anderen Orten wie einem verlassenen Friedhof, einem morbiden Kinderspielplatz oder einem weitläufigen Krankenhaus wieder. Hat man diese drei Kapitel beendet, muss man die richtigen Gegenstände finden, um schließlich das letzte Kapitel auszulösen. Dabei nimmt einen das Spiel keineswegs an die Hand oder schüttet euch mit Hinweisen zu.

Das Spiel verzichtet auf eine geradlinige Geschichte mit klaren Missionszielen. Viel mehr lässt euch Visage die altmodischen Räume komplett selbst erkunden. Dabei kann nahezu jede Schublade im Haus geöffnet, jeder herumliegende Gegenstand inspiziert werden. Sammelgegenstände wie Videokassetten offenbaren nach und nach Teile der spannend erzählten Geschichte. Ihr findet keine Questmarker und keine Hinweise. Und genau das machte auch schon damals den Charme von P.T. aus.

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15 Kommentare Added

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  1. OlleOmi 840 XP Neuling | 27.02.2022 - 15:24 Uhr

    Hab das mal angefangen und mich nach 10 Minuten gegruselt wie noch nie. Bin dann aber leider nicht mehr weitergekommen und links liegen lassen. Fang ich dann jetzt wohl wieder an

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