Visage: Test zum bislang ambitioniertesten P.T.-Klon

Fazit

Visage beginnt mit einem Knall und lässt einen so schnell nicht wieder los. Anstelle bloßer Jump-Scares mixen die Entwickler von SadSquare Studio allerlei Zutaten des Horrorgenres zu einem bemerkenswerten Gesamtwerk zusammen. Dabei schafft das Indie-Erstlingswerk, die Ideen von P.T. als Basis für ein absolut schockierendes Horrorspiel zu nutzen.

Wenn das Radio durch den Gang rauscht, ein schweres Stampfen näher kommt und plötzlich die Lichter ausgehen, entsteht nervenaufreibende Unterhaltung bei hervorragender Soundkulisse. Hier ziehen die Entwickler auf der Klangebene alle Register, um euch das Fürchten zu lehren. Wir haben selten ein Horrorspiel gespielt, das es schafft, die beklemmende Intensität über eine Spielzeit von etwas mehr als zehn Stunden so gut aufrechtzuerhalten.

Zudem gelingt Visage das Kunststück, weitestgehend unvorhersehbar zu bleiben. Die Irrungen und Wirrungen, welche das Haus zu bieten hat, bleiben bis zum Ende spannend und fügen sich exzellent in die tragische Geschichte der vom Wahnsinn geplagten Figuren ein.

Aufgrund der kniffligen Rätsel, für die man oft verzweifelt das gesamte Haus absuchen muss, weil man wieder nur einen kleinen Gegenstand übersehen hat, solltet ihr aber genügen Geduld und Frustresistenz mitbringen. Auch die etwas umständlichen Inventar-Mechaniken und das schwerfällige Öffnen von Türen nagt einen Tick zu oft an der Entdeckungslust. Dennoch ist Visage für Liebhaber von Horrorspielen ein Albtraum, den man nicht verpassen darf und dank GamePass unbedingt ausprobieren sollte.

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