Assassin’s Creed Mirage: Test zum neuesten Ableger in Bagdad

Im Verborgenen wird gekämpft

Assassin’s Creed Mirage will es nicht wie andere Fortsetzungen machen und zahlreiche Neuerungen integrieren, sondern geht den umgekehrten Weg: Es möchte weniger sein. Eine kleinere Welt, eine kürzere Handlung, abgespeckte Gameplay-Mechaniken und ein deutlicher Fokus auf das Schleichen. Mirage versteht sich als Hommage zu den ersten Teilen der Reihe und zeigt dies deutlich in jedem Moment.

Hinfort sind die Rollenspiel-Mechaniken und die ausufernden Kämpfe mit dutzenden Gegnern. Während ihr es in jüngeren Ablegern mit einer Vielzahl von Feinden gleichzeitig aufnehmen konntet, stellt sich hier ein Gefecht mit drei oder mehr Gegenspielern zu Beginn als äußerst schwierig heraus.

Mit RB führt man einen leichten Angriff aus. Hält man die Taste gedrückt, schlägt man stark zu. Mit LB blockt man, während man mit X ausweicht. Holt der Gegner zum Angriff aus, blinkt er kurzzeitig gelb oder rot. Bei Gelb könnt ihr parieren, bei Rot müsst ihr ausweichen. Dies ist insofern herausfordernd, als das Aufblinken der Farbe rasant passiert und man flott reagieren muss, um nicht getroffen zu werden.

Ist man auf die eigene Offensive konzentriert und steht um einen mehr als nur ein Widersacher, wird man häufiger getroffen, als einem lieb ist. Zwar könnt ihr theoretisch jedem kommenden Angriff einfach ausweichen, allerdings gibt es eine Ausdauerleiste, die sich durch Ausweichmanöver und ausgeführte Schläge leert. Diese füllt sich durch erfolgreiches Parieren wieder auf, weswegen es vonnöten ist, aufmerksam zu spielen.

Dadurch, dass der Schwierigkeitsgrad solcher Gefechte stark angehoben wurde, sollte die offene Auseinandersetzung der letzte Ausweg sein. Es empfiehlt sich viel eher, mit einem Plan vorzugehen und die Feinde unbemerkt und nacheinander auszuschalten.

In genau diesem Aspekt zeigt sich die vermutlich größte Stärke von Mirage. Der Fokus ist so sehr auf das Schleichen gelegt, dass es kaum Spaß macht, sich einfach nur durch Gegner hindurch zu metzeln. Wie bereits erwähnt ist das Kampfsystem zu Beginn noch recht herausfordernd, wird mit ein wenig Eingewöhnungszeit aber zu einem Kinderspiel.

Mit vielen Hilfsmitteln gelingen offene Konfrontationen ziemlich leicht. Und sobald das Parieren und Ausweichen gemeistert ist, stellt keine Gegneranzahl mehr eine Herausforderung dar. Doch was sich sagen lässt: Auf diese Weise wurde das Spiel nicht konzipiert und macht dementsprechend wenig Spaß.

Assassin’s Creed Mirage macht insbesondere dann Laune, wenn ihr taktisch vorgeht, eure Angriffe gut plant, Gegner im Stillen ausschaltet und euch gar nicht erst sehen lässt.

Werdet ihr dann doch mal bei kriminellen Aktivitäten gesehen, steigt eure Bekanntheit. Eure Bekanntheit sagt aus, wie schnell ihr von Wachen oder Passanten erkannt und gesucht werdet. Dabei gibt es drei verschiedene Stufen. Das Erreichen jeder einzelnen sorgt dafür, dass die Bewohner Bagdads misstrauischer werden. In der höchsten Stufe könnt ihr euch kaum normal fortbewegen, ohne erkannt und gejagt zu werden.

Um euren Bekanntheitsgrad zu senken, könnt ihr Steckbriefe von den Wänden abreißen oder einen sogenannten “Munadi” mit einer Münze bestechen, um euren Namen wieder reinzuwaschen.

Wollt ihr eure Zeit mit dem Spiel nicht nur damit verbringen, vor Feinden wegzurennen und Poster zu entfernen, empfiehlt es sich, leise und verborgen vorzugehen.

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