Homefront: Der beklemmende Ego-Shooter von THQ und KAOS Studios im ausführlichen Test

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Unverschämt kurzes Kampagnenvergnügen

So spannend die Kampagne auch gestrickt wurde, so schnell ist sie leider auch wieder vorbei. Gerade mal vier bis fünf Stunden werdet ihr mit dem Einzelspielermodus unterhalten. Zwar haben die Macher des Spiels 61 Sammelobjekte versteckt, damit ihr Homefront auch ein weiteres Mal für die entsprechenden Gamerscore Punkte durchforstet, aber ein derart geringer Umfang steht nicht gerade für langanhaltenden Spielspaß. Im Gegenteil, für 60,- Euro dürft ihr als Käufer weitaus mehr erwarten, müsst ihr sogar! Letztendlich bleibt euch dann nur noch der ausgiebige Mehrspielermodus, der mit vielen Raffinessen, Rängen und Modi auftrumpfen kann. Die Kampagne selbst gestaltet sich selbst nach mehrmaligen Durchspielen einfach nur als nette Dreingabe. Schwach! Hier hätten die Verantwortlichen mindestens doppelt so viel Unterhaltung umsetzen müssen, um sich mit den großen Namen in diesem Genre messen zu können. Dazu kommt, dass in Homefront und gerade in der Kampagne nicht alles rund und perfekt läuft. Die Grafik ist zwar durchweg okay, in der ersten Liga spielt sie aber auch nicht, selbst in der zweiten wird es für Homefront schwer. Oftmals kommt es zu leichten Einbrüchen in der Framerate, Umgebungen und Räumen fehlt es an Details und sämtliche Protagonisten könnten ein paar Polygone mehr verkraften. Texturen schimmern, werden nachgeladen und die Engine, auf der das Spiel entwickelt wurde, dürfte schon einige verstaubte Jahre auf dem Buckel haben.

Die Gegnermodelle wiederholen sich schon nach wenigen Minuten, Animationen wirken leicht hölzern und selbst große Explosionen oder riesiges Feuer wirken hinter der Zeit. Im Vergleich zu Größen dieses Genres, kann Homefront nicht mithalten.

Äußerst schwach sind die vielen Soundeffekte. Riesige Maschinengewehre, Granaten, selbst Raketen tönen nur blass aus eurer Hifi-Anlage und sich häufig wiederholende Soundsamples nerven auf Dauer auch. So sterben eure zahlreichen Gegner fast immer mit dem selben Aufschrei, Teamkameraden wiederholen ihre Sprüche viel zu gern und Schüsse aus eurer Handfeuerwaffe klingen wie mit Platzpatronen bestückt. In einem Gebiet müsst ihr zum Beispiel mit einem ferngesteuerten Panzerfahrzeug diverse feindliche Einheiten markieren und vom Bildschirm fegen. Eure Retter lassen dabei immer wieder die gleichen Sprüche ab und sagen mindestens zwanzig mal: „Zielgerät einsetzen, schieß die Fahrzeuge ab!“ – einfach nur nervig.

Während die Geschichte mit zahlreichen Sequenzen einen tollen Spannungsbogen strickt, kommt im Spielgeschehen selbst davon leider nicht viel rüber. Meist lauft ihr nur stumpfsinnig euren Kameraden hinterher und hört euch auf eurem linearen Weg ein paar Sprüche und Anweiseungen an. Eine großartige Persönlichkeit versprüht keiner eurer Begleiter und selbst eure Person wird nur wenig beleuchtet. Ihr tretet eine Tür auf, eure Partnerin schreit Vater er ist verwundet, und weiter geht es um immer wiederkehrende Gegnermodelle abzuschießen. Dazu kommt, dass ihr bestimmte Missionsabläufe schon aus diversen anderen Shootern kennt und selbst einige Parallelen zu Frontlines: Fuel of War sind nicht von der Hand zu weisen. Homefront macht also nichts anders oder besonderes, es ist und bleibt ein typischer Ego-Shooter.

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