Resident Evil: Operation Raccoon City: Kann Capcoms Koop-Shooter Left 4 Dead vom Thron verdrängen?

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Herr, wirf Hirn vom Himmel

Spielerisch sind die Anlehnungen an das Vorbild Left 4 Dead nicht von der Hand zu weisen. Aus der dritten Person blickt ihr eurem Charakter über die Schulter und macht euch zusammen mit euren drei Teamkameraden von Checkpoint zu Checkpoint auf, um alles in eurem Wege auszuschalten. Von der Qualität kann Operation Raccoon City jedoch nicht einmal im Ansatz mit Valves Zombiesause mithalten. Das Missionsdesign ist öde und hat bis auf stures Durchballern von A nach B nichts zu bieten. Kooperative Rätseleinlagen werdet ihr vergebens suchen und so ist es bereits das Höchste der Gefühle, wenn ihr einmal verstreute EMP-Generatoren sammeln oder Chipkarten zum Öffnen verschlossener Bereiche finden dürft.

Dass Koop-Gameplay auch nur mit Action funktioniert, haben bereits zahlreiche Titel bewiesen. Hier scheitert Capcoms neuester Streich im Einzelspieler gnadenlos an der unterirdischen KI. Im Spielverlauf bekommt ihr es nicht nur mit Zombies, Huntern und Lickern zu tun, sondern müsst ebenfalls gegen Regierungseinheiten und Umbrellas Söldnertruppe UBCS antreten. Schnell werdet ihr euch fragen, wer denn weniger Hirn hat, die Zombies oder die bis an die Zähne bewaffneten Spezialeinheiten. Denn während es bei den Untoten normal ist, dass sie ohne Deckung auf euch zugestürmt kommen, hätten wir von gut ausgebildeten Soldaten etwas anderes erwartet. Eure Feinde laufen ohne Not aus ihrer Deckung heraus, ballern wild durch die Gegend und schießen auch schon mal minutenlang gegen eine nahegelegene Wand. Dafür sind sie scheinbar nicht kleinzukriegen. Selbst nach 20 Kopfschüssen mit einem Maschinengewehr stehen sie immer noch wie eine Eins, während die Zombies bereits nach einigen Treffern zu Boden gehen.

Noch armseliger präsentiert sich jedoch die KI eurer Gefolgsleute. Diese stürmen einfach ohne euch durch die Level, rennen in gut sichtbare Haftminen, suchen kaum Deckung und liegen dementsprechend schnell am Boden. Gerne fangen sie auch in Vorräumen einfach mal an gegen Wände zu ballern, weil das Spiel ihnen bereits sagt, dass im nächsten Raum Feinde lauern werden. Das wohl todbringendste „Feature“ für den Spielspaß ist, dass ihr die Einzigen seid, die die computergesteuerten Kameraden wiederbeleben könnt. Hat es diese nämlich dahingerafft, müsst ihr sie mit gehaltener A-Taste ins Leben zurückholen. Der Rest der Truppe krümmt hier keinen Finger und so werdet ihr nach einiger Zeit entnervt aufgeben und euch nur noch auf euch selbst konzentrieren. Ansonsten seid ihr nämlich mehr mit dem Wiederbeleben, als mit dem Ausschalten der Zombiemeute beschäftigt. Habt ihr gerade ein Teammitglied wiederbelebt, liegt erfahrungsgemäß bereits der Nächste irgendwo an der Gegnerfront. 

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