Gaming: Deutscher Spielemarkt 2023 mit starker Entwicklung

Übersicht

Der deutsche Spielemarkt erlebte 2023 eine starke Entwicklung, bei der Konsolen und Ingame-Käufe als größte Wachstumstreiber ausgemacht wurden.

Der deutsche Spielemarkt ist im Jahr 2023 insgesamt erneut deutlich gewachsen: Der Umsatz mit Spielen, Spielehardware und Spiele-Online-Diensten stieg um 6 Prozent auf rund 9,97 Milliarden Euro. Das ist ein deutliches Plus, nachdem der Umsatz im Vorjahr nur um 1 Prozent gestiegen war.

Zu den größten Wachstumstreibern zählen Spielekonsolen und deren Zubehör sowie In-Game- und In-App-Käufe. Trotz der großen Zahl hochkarätiger Titel, die den Umsatz mit Spielekäufen um 4 Prozent steigerten, sank gleichzeitig die Zahl der verkauften Spiele um 8 Prozent. Auch bei Gaming-PCs und Laptops gab es zum Teil deutliche Rückgänge.

Die Daten zum deutschen Spielemarkt beruhen auf Erhebungen der Verbraucherpaneldienste GfK und data.ai.

Die unterschiedlichen Entwicklungen in den einzelnen Marktsegmenten zeigen auch, dass das Jahr 2023 für die Spielebranche insgesamt ein Jahr der Gegensätze war: Einerseits wurden innerhalb von zwölf Monaten so viele hochkarätige Titel veröffentlicht wie nie zuvor. Andererseits wurden die Umsatzerwartungen insbesondere aufgrund dieser Fülle an herausragenden Spielen teilweise nicht erfüllt.

In Verbindung mit dem allgemein hohen Zinsniveau und der Abschwächung des Investmentmarktes setzte weltweit eine Konsolidierungswelle ein, in deren Folge nach wie vor Entwicklerstudios verkleinert oder gar geschlossen und Arbeitsplätze abgebaut werden.

Felix Falk, Geschäftsführer von game, sagte: „Der deutsche Games-Markt wächst weiter, aber ein genauer Blick auf die Daten zeigt, wie herausfordernd diese Zeiten für die Games-Unternehmen sind. Das gilt vor allem für die kleinen und mittleren Unternehmen in Deutschland, die meist nur über eine dünne Kapitaldecke verfügen und daher die Auswirkungen des verschärften Investitionsklimas besonders schnell zu spüren bekommen. In solch turbulenten Zeiten sind verlässliche und international wettbewerbsfähige politische Lösungen mehr denn je gefragt.“

Große Unterschiede zwischen Kategorien von Spiele-Hardware

Die Umsätze der verschiedenen Kategorien von Spielehardware haben sich im vergangenen Jahr sehr unterschiedlich entwickelt. Zu den wichtigsten Wachstumstreibern gehörten die Spielkonsolen, die mit einem Umsatzplus von 44 Prozent die Milliardenschwelle knackten und einen Gesamtumsatz von 1,1 Milliarden Euro erzielten.

Ähnlich stark, wenn auch auf etwas niedrigerem Niveau, war die Nachfrage nach Spielkonsolenzubehör. Die Umsätze in diesem Bereich stiegen um 32 Prozent auf 374 Millionen Euro.

Einen deutlichen Rückgang verzeichneten dagegen die Spiele-PCs: Der Umsatz mit speziell für Spiele vermarkteten PCs und Laptops sank um 17 Prozent auf 547 Millionen Euro.

Das Zubehör für Spiele-PCs – darunter spezielle Eingabegeräte, Grafikkarten etc. – entwickelte sich mit einem Umsatzrückgang von 7 Prozent auf knapp 1,3 Milliarden Euro nur wenig besser.

„Das vergangene Jahr war das erste Jahr seit langem, in dem alle aktuellen Spielekonsolen problemlos am Markt verfügbar waren. Das enorme Umsatzplus in dieser Kategorie im Jahr 2023 zeigt, wie groß der Nachholbedarf bei den Spielern war. Einen deutlichen Umsatzrückgang gab es hingegen bei den Gaming-PCs. Nachdem sie während der Covid-19-Pandemie in PCs und Laptops investiert haben, scheinen viele Videospieler für den Moment gut gerüstet zu sein“, sagt Felix Falk.

Umsatzerlöse mit Spielen steigen, Gaming-Online-Dienste stabilisieren sich auf hohem Niveau

Der Umsatz mit Spielen hat sich im Jahr 2023 insgesamt positiv entwickelt. Über alle Plattformen hinweg wurden mit dem Kauf von PC- und Konsolenspielen 4 Prozent mehr Umsatz erzielt als im Vorjahr.

Insgesamt stiegen die Umsätze in diesem Bereich auf rund 1,1 Milliarden Euro. In Anbetracht der vielen hochwertigen Spieleveröffentlichungen erscheint dieser Anstieg jedoch eher gering. Tatsächlich ist die Zahl der verkauften Spiele sogar um 8 Prozent gesunken. Dies zeigt, dass der Umsatzzuwachs hier ausschließlich auf höhere Durchschnittspreise zurückzuführen ist.

Offenbar haben viele Videospieler im vergangenen Jahr hochwertige Titel kurz nach ihrem Erscheinen gekauft und nicht auf Rabatte gewartet. Auch weil viele der Top-Titel des Jahres 2023 besonders zeitintensiv sind, ließen sie den Spielern keinen Spielraum für den Erwerb einer größeren Anzahl von Spielen.

Deutlich positiver entwickelte sich dagegen der Markt für In-Game- und In-App-Käufe, der ein Umsatzplus von rund 6 Prozent auf 4,7 Milliarden Euro verzeichnete.

Von der Verbesserung der Rüstung eines Spielercharakters über einen Season Pass mit vielen Zusatzinhalten bis hin zu komplett neuen Kampagnen wird die Spielzeit eines Spiels immer häufiger durch Zusatzinhalte verlängert oder individualisiert.

Dieser Trend setzt sich auch im Jahr 2023 fort. Die Einnahmen aus den In-Game-Verkäufen tragen wesentlich dazu bei, die stetig steigenden Kosten der Spieleentwicklung zu decken.

Nach einer Reihe von Jahren mit starkem Wachstum stabilisierten sich die Umsatzerlöse aus Online-Gaming-Diensten auf hohem Niveau. Zu den Kategorien in diesem Segment gehören kostenpflichtige Abonnementdienste, die Zugang zu einer großen Auswahl an Spielen, Cloud-basiertem Spielen, Online-Multiplayer-Funktionen und die Möglichkeit, Spielfortschritte in der Cloud zu speichern, bieten.

Beispiele für diese Dienste sind EA Play, Nintendo Switch Online, PlayStation Plus, Xbox Game Pass und Ubisoft+. Die Einnahmen aus diesen Diensten sanken im Jahr 2023 um 1 Prozent auf 860 Millionen Euro.

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22 Kommentare Added

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  1. Matan 28575 XP Nasenbohrer Level 4 | 16.04.2024 - 11:43 Uhr

    Das verwundert mich nicht.

    Es gab einige Sales und vorallem sind viele SPiele erschienen,. die auf eine sehr breite Masse abgezielt haben ,.. als Beispiel mal Hogwarts:Legacy
    Ich hab im Freundeskreis 1 Beispiel,. wo sich jemand extra die XSS zugelegt hat,. um das Spiel spielen zu können.
    Ein Arbeitskolelge hat sich sogar extra ne PS5 zugelegt um das Spiel zu spielen…

    Und durch die ABK Sache haben auch die ien oder anderen zur Konsole gefunden (egal ob Sony oder MS)

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