In der Videospielebranche sieht es derzeit nicht gut aus. Zahlreiche Entlassungen und Studioschließungen in den vergangenen Monaten sind nur ein Hinweis darauf. Eine neue Studie von Circana zeigt jedoch auch auf, dass es auch der Videospielcommunity finanziell scheinbar nicht ganz so prächtig geht oder das Geld lieber anderweitig ausgegeben wird.
Für das Jahr 2024 legt die Studie jedenfalls nahe, dass auf dem US-Markt etwa 10 Prozent weniger Geld in den Kauf von Spielen fließen könnten.
Analyst Mat Piscatella erklärte, dass selbst seine optimistischste Prognose einen Einbruch um 2 Prozent darstellt. Geht man pessimistischer an die Sache ran, sind bis zu 10 Prozent drin. Kommt es knallhart, könnten selbst die 10 Prozent noch zu niedrig angesetzt sein.
Piscatella sieht den Grund für die geringen Ausgaben für Videospiele in der großen Unsicherheit. Verkaufszahlen und Ausblicke würden eh stets von großer Unsicherheit begleitet werden, doch auch die Unsicherheiten in Sachen Hardware und Inhalte der Spiele sei mitverantwortlich. Die Leute würden sich fragen, wer die Spiele herstelle.
Laut Piscatella sind die beiden bislang erfolgreichsten Spiele des Jahres Helldivers 2 und Palworld. Diese treten zu Hogwarts Legacy in Konkurrenz. Dennoch schaue man eher betrübt in die Zukunft. Die neue Nintendo-Konsole lässt vermutlich bis nächstes Jahr auf sich warten, Spielehits wie Grand Theft Auto VI ebenfalls.
Die Gründe für die drohenden schlechten Absätze sind also vielfältig, liegen aber auf der Hand. Ob die Branche und die Community optimistischer ins Jahr 2025 blicken können, muss sich daher zeigen. Zumindest ein wenig Hoffnung gibt es aber.
Das würde ich sogar gut finden, wenn man wüsste, dass die 10 % von den Kunden an den richtigen Stellen gespart werden.
Schockierende Wahrheit: Die Wirtschaft wächst nicht unendlich.
Einfach weiter zu Buzz Light-year beten:
„Bis zur….“
Ich denke, man muss da mal abwarten, klar ist jedoch, das jeder sein Geld gut investieren muss. Die Inflation macht auch heuer keinen Stopp und man wird sich es doppelt überlegen 80 Euro für Spiele auszugeben. Es ist schon krass, wenn man aktuell in den Supermarkt einkaufen geht und dann zum Vergleich sieht, wie wenig man für 80 Euro bekommt 🙈.
Mal abwarten.
Mit dem gigantischen Erfolg von Hogwarts Legacy hat ja auch niemand gerechnet.
Wer weiß schon welcher AAA-Titel dieses Jahr noch durch die Decke gehen könnte.
Am Ende des Tages spielen hier wohl etliche Faktoren zusammen (Inflation, Gaming-Abos, Release-Zustände von AAA-Titeln, wir sind nicht mehr Zuhause isoliert und haben Langeweile bis hin zu gestiegenen Lizenz-Kosten (Disney verlangt ab jetzt und sogar für ältere Spiele ganze 33%!) uvm).
Ich kann nur für mich persönlich sprechen.
Hab bereits vor Jahren ein festes Budget ausgemacht von 100 Euro pro Monat für Videospiele (inkl. GamePass) und hatte dieses Jahr eg vor erst ein Spiel zu Beginnen, wenn ich ein altes beendet habe (hat nicht gut geklappt 😅).
Moment mal. Wenn die Kunden 10% weniger für Spiele ausgeben, heißt es doch, dass die Gesellschaft verarmt, oder?
Die Wirtschaft dient dem Volk, und nicht umgekehrt.
Die Gesellschaft verarmt immer. Das ist eines der Ziele der Wirtschaft, denn sie dient nicht dem Volk als Ganzes, sondern nur einem sehr kleinen Teil davon.
Aber dass in einem Bereich weniger Geld ausgegeben wird, heißt ja nicht, dass das überall so ist.
So eine Grundreinigung der Branche wäre mittlerweile wünschenswert. Natürlich tut es mir für die Arbeitnehmer leid, aber es gibt zu viele Publisher und Studios die nur noch auf Nummer sicher gehen und die Innovation bleibt auf der Strecke.
Außerdem wird nur noch ohne Sinn und Verstand gekauft (Embracer) und die tollen IPs verschwinden irgendwo im nirgendwo.
Sinn und Verstand war bei Embracer durchaus dar. Doch am Ende hat der Markt sich nicht so entwickelt, wie Embracer das erwartet hat. Wäre der Markt weitergewachsen, wäre der 1 Mrd. Deal durchgegangen und hätte für Cashflow gesorgt… dann wäre ggf. alles anders gelaufen. Aber so ist der Markt halt…
Das Problem ist, dass die Kosten für Produktionen einfach weiter gesenkt werden müssen um Risiko rauszunehmen. KI kann hier ein Hebel sein. Denn Produktionen die ein paar 100 Mio. Kosten… das ist ein erhebliches Risiko, vor allem auf einem stagnierenden Markt und bei steigender Anzahl neuer Konkurrenzprodukte (schau dir 2023 an, was da an hochkarätigen Games raus kam).
Ich setze viel Hoffnung in KI bezüglich Videospielen. Mir geht es da nicht drum das Leute irgendwie ihren Arbeitsplatz verlieren, sondern darum das die Mitarbeiter nicht an Aufgaben gebunden sind die eine KI nicht auch bewältigen kann. Wenn ich mir die Nebenquests in 80% der RPGs anschaue, dann kann es eine KI auch nicht schlechter machen (bring, hol, töte 3 von diesen Viechern, etc.).
Ich beschäftige mich Hauptberuflich sehr viel mit dem Thema KI. Glaub mir, diese Ängste um ein Wegstreichen von Arbeitsplätzen durch KI… total überholt imho. Erstens ist KI noch nicht annähernd soweit, dass es gerade im künstlerischen Bereich da viel ersetzen könnte ohne dass es zu erheblichen Qualitätseinbußen kommt, und zum anderen: das was durch KI ersetzt werden kann, sollte auch ersetzt werden. Siehe das Beispiel Autos vs. Pferdekutschen.
KI ist ein Tool und soll Arbeit abnehmen. Beschwert sich ja auch niemand über Photoshop, dass es Arbeitsplätze klaut 🙂
Außerdem muss man mehr vom generativen KI Aspekt wegkommen. Schau dir Nvidia an, was die mit Deep Learning Super Sampling machen. Super spannend und wertvoll.
Die Sache ist, dass dieser Einbruch der Wachstums bereits markant stattgefunden hat. Was auch hinter dem ganzen Embracer Fiasko steckt. Der Markt ist nicht weitergewachsen, stattdessen sogar zurückgegangen. Spieler investieren sogar mittlerweile markant weniger Zeit in Games als noch vor wenigen Jahren. Das geht sogar in mehrere Dimensionen, dieses Problem.
Und ich habe nie so viel für Spiele ausgegeben wie in den letzten 2 Jahren. Und dieses Jahr geht gleich weiter so.
Glaube der komplette Gaming-Bereich war der am schnellsten wachsende Bereich in den letzten 20 Jahren. Da muss auch mal ein Rückgang logisch sein.
Hier wären mal Vergleiche bzw eine Kurve interessant.
Und seit den Mikrotransaktionen, wann kamen die – 2012 oder so??? – müsste die Kurve ja exponentiell angestiegen sein 🙂
Es gibt halt auch immer mehr Spiele, die eine unglaublich lange Spieldauer haben. Gerade versenke ich meine Gamingzeit in We Are Football 2024. Dafür habe ich 36 Euro ausgegeben. Dann kommt wieder eine Zeit, da werde ich mal wieder 50 Stunden in Age of Empires stecken. Dann zocke ich vielleicht wieder ein Spiel auf der Konsole und kehre danach zum Fußballmanager zurück, weil gerade wieder EM oder so was ist.