Xbox Game Pass: Tunic-Entwickler spricht über mögliche Auswirkungen

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Image: Microsoft / Depositphotos

Abo-Dienste sind laut CEO des Indie-Entwicklers Finji „großartig und erschreckend zugleich“.

Finji-CEO Bekah Saltsman teilte bereits im Oktober letzten Jahres auf der Megamigs-Konferenz ihre Einschätzung über die Risiken und Chancen für Indie-Entwickler durch Abo-Dienste.

Indie-Entwickler sind in der Regel auf Finanzierungen angewiesen. Dabei konnte in der Vergangenheit ein zyklischer Verlauf in der Industrie beobachtet werden. In „Boomzyklen“ werden viele Investitionen getätigt, anschließend findet eine Schrumpfung statt, die schließlich wieder in Wachstum übergeht.

Da „Boomzyklen“ in der Regel von Hardware-Veröffentlichungen eingeleitet würden, ging Saltsman vom Beginn einer Schrumpfung aus, da hier seit den letzten großen Hardware-Veröffentlichungen bereits genug Zeit vergangen war. Somit würde es für Indie-Entwickler schwieriger werden, Finanzierungen zu erhalten. Hier ergänzte sie, dass durch Abo-Dienste wie Xbox Game Pass oder die Premium-Stufen von PlayStation Plus „wirklich seltsame Dinge passieren werden“.

Diese Einschätzung konnte sich in Hinblick auf die Erfolgsmeldungen über den Indie-Hit High on Life zumindest für einen Titel bestätigen.

Denn Saltsman schränkte ein: „Aufgrund der Beschränkung und Konsolidierung der Branche in den letzten zwei Jahren und der Tatsache, dass viele Unternehmen nur noch für den Abonnementdiensten entwickeln, habe ich die Befürchtung, dass sie uns nicht mehr brauchen, weil die Bibliotheken so groß und die Unternehmen so produktiv sind und eine riesige Nutzerbasis haben.“

Hier spielte sie sicher auf die vielen Studioübernahmen an, die teilweise den Eindruck erwecken konnten, dass größere Firmen sich regelrecht auf Einkaufstour befänden.

„Wenn wir eine kaufende Population in eine Abonnementpopulation umwandeln, bedeutet dies, dass wir uns auf Abonnementgebühren und Übernahmen verlassen müssen. Und im Allgemeinen zahlen sich Abonnement-Käufe nicht für so viele Jahre der Entwicklung eines Teams aus, es sei denn, das Team ist sehr klein“, erklärte Saltsman weiter ihre Besorgnis.

Sie fügt hinzu: „Abonnements sind gleichzeitig großartig und beängstigend, und es könnte in beide Richtungen gehen. Und ich mache mir am meisten Sorgen um die kleineren Indie-Teams, die vielleicht nicht früh als Schöpfer Fuß fassen können, dass sie möglicherweise nicht den Raum und das Geld haben, um mehr als ein Spiel zu machen.“

Saltsman zeigte sich besorgt darüber, ob eine Fokussierung auf große Titel und Finanzzahlen in der Zukunft Indie-Spiele in Abo-Diensten verdrängen könnten. Aktuell würden die Entscheidungen darüber, welche Spiele in die Abo-Spielkataloge aufgenommen werden, von Spielefans getroffen, die mehr als den Beitrag zur Bilanz suchen. Es sei unklar, ob dies ein dauerhafter Zustand bleibe.

Finji sammelte bereits Erfahrung mit verschiedenen Abo-Service-Angeboten. Tunic zum Beispiel ist im Xbox Game Pass enthalten, Chicory in PlayStation Plus und Overland in Apple Arcade. Sie konnte beobachten, dass die Teilnahme an einem Abo-Dienst die Aufmerksamkeit auf ein Spiel über den Nutzerkreis der Abonnenten hinaus erhöhte.

Weiter kann Saltsman mitgeben, dass es keine Faustregel für die Abonnements gibt. Die Frage, wie viel ein Entwickler für die Aufnahme in einen Abo-Dienst verlangen solle, was gut funktioniert und was eher nicht.

„Alles, was ich will, ist, dass die Leute mehr verrückte, coole Spiele spielen können, denn wenn das Spieldesign zu sehr eingeschränkt wird und nur die Mehrheit anspricht, verpasst man so viel von unserer Kunstform. Mein einziger Wunsch ist, dass die Teams für ihre Arbeit so bezahlt werden, dass sie nicht darunter leiden. Zahlt ihnen ein anständiges Gehalt, das in diesen Übernahmen enthalten ist.“

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32 Kommentare Added

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  1. Lord Hektor 186090 XP Battle Rifle Master | 17.01.2023 - 17:14 Uhr

    Tunic hat der GP sicher sehr gut getan, da es ein kleinerer Titel ist wäre er ansonsten sicher untergegangen.

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  2. Judge Bob 0 XP Neuling | 18.01.2023 - 10:41 Uhr

    naja, durch den GamePass habe ich mir das Spiele kaufen, auf XBOX Konsolen abgewöhnt.
    In meinen Co-Op Gruppen ergibt sich auch gar nicht mehr die Frage, welches Game als nächstes angeschafft werden sollte.
    Es wird was aus dem GamePass, dadurch hat´s eh jeder.

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